Sonntagskrimi aus Berlin Ein großer Verlust für den "Tatort": Meret Becker stirbt den Serientod

Meret Becker als Kommissarin Nina Rubin
Meret Becker als "Tatort"-Kommissarin Nina Rubin im Fall "Das Mädchen, das allein nach Haus' geht"
© rbb/ARD/Hans Joachim Pfeiffer / ARD
Nach sieben Jahren verabschiedet sich Meret Becker als Nina Rubin vom "Tatort". Der letzte Fall endete für die Berliner Ermittlerin tödlich. Die Krimireihe verliert damit eine ihrer coolsten Kommissarinnen.

Gefühle, sagte "Tatort"-Kommissar Robert Karow (Mark Waschke) zu Beginn des Sonntagskrimis, seien nur etwas für "hässliche Menschen". Sich selbst meinte er damit ausdrücklich nicht. Analytisch, sachlich, aber eben auch gefühlskalt ermittelte er sieben Jahre gemeinsam mit Nina Rubin (Meret Becker) im Berliner "Tatort". Als die am Ende des Falls "Das Mädchen, das allein nach Haus' geht" blutüberströmt in seinen Armen starb, brachen sie dann doch aus ihm heraus, all die Gefühle: Verzweiflung, Trauer, Wut und irgendwie auch Liebe. Denn zuletzt waren sich die Kommissare Karow und Rubin privat näher gekommen.

Für "Tatort"-Fans war es ein Déjà-vu zum Dortmunder Fall "Liebe mich", der im Februar dieses Jahres ausgestrahlt wurde. Auch dort wurde Kommissarin Martina Bönisch (Anna Schudt) in der finalen Szene erschossen und starb in den Armen ihres Kollegen Peter Faber (Jörg Hartmann), der ihr zuvor seine Liebe gestanden hatte.

Anders als bei Schudt, deren Serientod völlig unvorbereitet kam, hatte Meret Becker bereits 2019 angekündigt, dass sie den "Tatort" in absehbarer Zeit verlassen werden. Damals sprach sie von "sieben gut verbrachten Jahren Lebenszeit", ihr Kollege Mark Waschke sei zum Freund geworden. Sie habe unfassbar viel gelernt, aber sie sei "ein Streuner" und wolle Neues ausprobieren.

So geht es mit dem "Tatort" aus Berlin weiter

Eine Streunerin, das war sie gewissermaßen auch im "Tatort". Gemeinsam mit Mark Waschke hatte sie im März 2015 den Dienst als Berliner Kommissarin Nina Rubin angetreten. Die lebte mit ihrem Mann und zwei Teenager-Söhnen zusammen, vergnügte sich aber auch regelmäßig in Nachtclubs mit anderen Männern. Die ungewöhnliche Familiengeschichte wurde nach mehreren Folgen ad acta gelegt.

Was blieb, war das ebenfalls nicht immer einfache Verhältnis zwischen den Kommissaren Karow und Rubin, die regelmäßig aneinandergerieten. Dabei fluchte und schimpfte Rubin im schönsten Berlinerisch. Ihrem oft arroganten Kollegen Karow bot sie gekonnt Paroli. Es waren auch diese Konfrontationen, die den Charakter des Berliner "Tatorts" ausmachten.

Wie das nach Meret Beckers Ausstieg zu ersetzen sein soll, bleibt abzuwarten. In der gerade abgedrehten Folge "Das Opfer" ermittelt Mark Waschke zunächst allein als Kommissar Robert Karow. Die Episode soll Ende dieses Jahres ausgestrahlt werden. 2023 kommt dann die 67-jährige Corinna Harfouch als neue Ermittlerin zum Berliner "Tatort"-Team.

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