"Tatort" aus Dresden Beschimpft, bedroht, belastet: Rettungskräfte am Limit

"Tatort: Rettung so nah" aus Dresden
Leonie Winkler (Cornelia Gröschel, r.) und Peter Michael Schnabel (Martin Brambach, M.) am Tatort an den Elbbrücken, vor ihnen liegt der im Einsatz ermordete Rettungssanitäter Tarik Wasir (Zejhun Demirov).
© MDR/MadeFor/Daniela Incoronato / ARD
Die Dresdner Kommissarinnen Karin Gorniak und Leonie Winkler müssen den Mord an einem Sanitäter aufklären – und bekommen dabei hautnah mit, welchen Belastungen die Rettungskräfte ausgesetzt sind.
  • 3 von 5 Punkten
  • Der Film beschäftigt sich mit einem Thema, das in den vergangenen Jahren an Brisanz gewonnen hat: Gewalt gegen Rettungskräfte

Worum geht's?

Die Rettungssanitäterin Greta Blaschke (Luise Aschenbrenner) und ihr Kollege Tarik Wasir (Zejhun Demirov) werden zu einem Einsatz am Elbufer gerufen. Eine Obdachlose braucht Hilfe. Während sich Blaschke um die Frau kümmert, geht Wasir zurück zum Auto – und wird dort auf brutale Weise ermordet. Der Sanitäter wurde mit einer Plastiktüte über dem Kopf erstickt, seine Hände waren mit Kabelbinder am Lenkrad festgebunden. "Es ist fast wie eine Hinrichtung", sagt Kommissarin Leonie Winkler (Cornelia Gröschel). Sie und ihre Kollegin Karin Gorniak (Karin Hanczewski) ermitteln in verschiedene Richtungen. Handelt es sich um eine fremdenfeindliche Tat? Gibt es ein privates Motiv? Oder war es ein gezielter Angriff auf Rettungskräfte? Denn kurze Zeit später stirbt ein zweiter Sanitäter.

Warum lohnt sich der "Tatort"?

"Diese Übergriffe gegen uns Rettungskräfte, die werden immer mehr. Immer hefiger", sagt ein Kollege von Greta Blaschke in einer Szene. Und auch die junge Sanitäterin berichtet den Kommissarinnen von Angriffen, Beleidigungen und Attacken. "Wir werden ständig beschimpft, bespuckt , bedroht", so ihr ernüchterndes Fazit. Welchem Stress – nicht nur durch permanent wechselnde Schichten – viele Rettungskräfte ausgesetzt sind, und welche Verantwortung sie bei ihren Einstätzen tragen, zeigt der Film sehr deutlich. "Ich wollte einen Fall erzählen, der, nach allem, was ich gehört habe, auch gestandenen Rettungssanitätern wirklich an die Nieren geht und sie aus dem Gleichgewicht wirft", sagt Drehbuchautor Christoph Busche.

Was stört?

Der Film mit dem Titel "Rettung so nah" baut schnell einen Spannungsbogen auf und hat Züge von einem Psychothriller. Doch etwa nach der Hälfte plätschert die Handlung nur noch so dahin. Das ist schade, denn es wäre mehr drin gewesen. Auch die Lösung des Mordfalls ist am Ende etwas ernüchternd.

Die Kommissarinnen?

Es ist der fünfte gemeinsame Fall von Karin Gorniak und Leonie Winkler, doch so richtig werden die Kommissarinnen nicht miteinander warm. Gorniak ist noch immer sauer wegen ihres ersten gemeinsamen Einsatzes: Damals wurde sie schwer verletzt, weil Winkler sich nicht traute, auf den Täter zu schießen. "Ich war wütend auf dich. Du hättest mich mal besuchen können im Krankenhaus", sagt sie zu ihrer Partnerin.

10 Fakten zum Tatort, die Sie noch nicht kannten
Zehn Fakten zum Tatort, die Sie noch nicht kannten

Ein- oder ausschalten?

Rettungskräfte, die Anfeindungen ausgesetzt sind und an ihre Belastungsgrenzen geraten: Der aktuelle Fall von Winkler und Gorniak passt in die Zeit. Allein deshalb lohnt es, ihn zu schauen.

Gorniak und Winkler ermittelten auch in diesen Fällen:

jum

PRODUKTE & TIPPS