Dass Shimon Jehuda Hayut dreist ist, das dürfte jedem klar sein, der die Netflix-Dokumentation "Der Tinder Schwindler" gesehen hat: Jahrelang gab sich der Israeli als Diamanten-Erbe Simon Leviev aus, betrog im großen Stil Frauen auf Tinder um deren Erspartes und noch mehr Geld. Wie dreist er wirklich ist, wird jedoch erst jetzt deutlich: Nach dem Erfolg der Netflix-Sendung will Hayut nun von seinem zweifelhaftem Ruhm profitieren. Wie amerikanische Medien berichten, hat er dafür eine Hollywood-Agentin an Land gezogen.
Laut "TMZ.com" managt ihn Gina Rodriguez, die bereits einige US-Reality-Sternchen unter Vertrag hat. Angeblich will Hayut unbedingt eine eigene TV-Show bekommen - und die soll sich ausgerechnet um Dates drehen. Ihm schwebt offenbar eine Sendung ähnlich wie "Der Bachelor" vor, in der Frauen um ihn konkurrieren. Außerdem wolle er ein Buch schreiben und in einem Podcast Dating-Tipps geben. Klingt verrückt? Ist es auch, wenn man bedenkt, was ihm vorgeworfen wird.
Der Tinder Schwindler wird noch immer in mehreren Ländern gesucht
Um die zehn Millionen Dollar soll Hayut sich angeblich ergaunert haben, sein Spiel war stets das Gleiche: Er täuschte naiven Frauen auf Tinder die große Liebe und einen dicken Geldbeutel vor, nur, um kurze Zeit später zu erzählen, er sei in Gefahr und bräuchte dringend Geld. Die Norwegerin Cecilie Fjellhøy nahm allein zehn Kredite auf, um ihrem vermeintlichen Freund über 200.000 Euro zu leihen. Geld, das sie nie wieder sah. Dieses Geld, das die Frauen ihm gaben, nutzte er wiederum, um andere Frauen zu beeindrucken. Er saß bereits mehrfach im Gefängnis und wird in mehreren Ländern immer noch wegen Betrugs- und Fälschungsdelikten gesucht.
Aus Hayuts Umfeld heißt es, die Netflix-Dokumentation habe ihn völlig falsch dargestellt und er wolle sich und seinen Namen reinwaschen. Vielleicht orientiert er sich auch einfach nur an einem Erfolgsmodell, das gerade zu beobachten war: Die Geschichte erinnert an die fiktionalisierte Netflix-Serie "Inventing Anna", in der es um die Betrügerin Anna Sorokin geht. Auch sie erschwindelte sich hohe Summen an Geld und auch sie profitiert vom Netflix-Ruhm. Gerade hat sie einen Vertrag für eine eigene TV-Show unterzeichnet. Was beweist: Dreistigkeit siegt.