And the winner is: Kosmetikfachverkäuferin Katja! Gut, das war schon vor Wochen durchgesickert. Hoch lebe das Internet. Irgendjemand verbreitet immer irgendwas irgendwo. Dann entrüsten sich alle und dementieren. Am Ende stimmt es dann doch. Auch in diesem Fall. Nun ist also offiziell bestätigt, was sowieso schon alle wussten: Die 29-jährige alleinerziehende Mutter aus Dresden ergattert die letzte Rose vom Bachelor. Acht Wochen lang hatte sie zuvor Schnecke um Schnecke ausgestochen. Bis zuletzt nur noch Klette Angelina übrig war.
Die 21-jährige aus Berlin war Katjas letzte Konkurrentin um den Platz als Blond-Girl an der Seite von 0815 Christian. Doof nur, dass von ihr da schon Fotos mit einem gewissen "Köln 50667"-Schergen im Netz kursieren. Aber keine Sorge, von Angelina wird man weiterhin hören. Der herzlose Bachelor hatte sie auf einem Holzweg (die Symbolik!) vor Traumkulisse gerade gen Wüste geschickt, da postete sie für ihre 339.000 Facebook-Fans das Foto eines zerbrochenen Glases. Darunter die Worte: "Der Schmerz sitzt tief."
Papa und Mama kamen zum Verhör
Dabei hatte es doch alles so gut ausgesehen. Der zwölf Jahre ältere Bachelor (Freunde nennen ihn angeblich "Curtis") hatte ihr schon früh wann immer es sich ergab die Zunge in den Mund gesteckt. Auch sonst bediente er sich bei der verknallten 21-Jährigen wie beim "All you can eat"-Buffet. Sogar die finale Gegenüberstellung mit den Eltern ihres Zukünftigen in spe überstand Angelina.
Eine hübsche Idee auch, die Eltern anrauschen zu lassen. Leider nur geklaut. Die Jüngeren erinnern sich vielleicht? Bei MTV lief jahrelang eine Serie namens "Parental Control". Da testeten Mama und Papa potentielle Partner ihrer Sprösslinge auf Herzen, Nieren und Manieren. Auch Mama und Papa Bachelor reisen mit Fragenkatalog an. Vor allem Papa Bachelor nimmt seine Aufgabe ernst. "Wie reflektierst Du deine Zeit mit Christian?" will er von einer fragend dreinschauenden Angelina wissen. Bei Mutter Katja ("Ein Kind? Oha!") stellt er detektivisch einen "nominellen Altersunterschied" zum Sohnemann fest.
Mutti Bachelor steht nicht auf Schminke
Lockerer angehen lässt es Mutti Bachelor: Sie süppelt Sekt mit Angelina und nörgelt nur ein kleines bisschen am Augen-Make-Up von Katja herum. Die sei "'nen bisschen doll geschminkt an den Wimpern." Entschuldigung, die Frau ist Kosmetikfachverkäuferin! Gegen die wie Zuchtpapageien aussehenden Verkäuferinnen einer gewissen Parfümeriekette sieht Katja geradezu naturbelassen aus. Ansonsten findet Mama Bachelor beide Blondinen "sehr sympathisch"; Katja am Ende trotz Panda-Augen noch sympathischer.
Äußerst unsympathisch aber, wie Papa und Mama Bachelor ihrerseits penetrant auf den vermeintlichen Schwächen der zum Angebot stehenden Frauen herumreiten. Angelina: zu jung. Katja: mit einem Sohn schon viel zu kinderreich. Auf Twitter stellt Zwap.TV die entscheidende Frage: Was sagt es über unsere Gesellschaft aus, wenn Alleinerziehende wie Leprakranke behandelt werden? Auch Angelina entblödet sich nicht, ihre Kinderlosigkeit als vermeintlichen Vorteil ins Feld zu führen. Bloß, um Minuten später mit Strahleaugen zu verkünden: "Ich will jung Mutter werden." Hoffentlich nicht mit diesem "Köln 50667"-Schergen.
Zwei Frauen, ein und derselbe Spruch
Als sie dem Bachelor mit rotem Chris-de-Burgh-Gedächtniskleid inmitten saftiger Wiesen entgegen stakst, macht Angelina allerdings ein Gesicht wie Grumpy Cat. Da hilft es auch nichts, das RTL den Praktikanten an der Windmaschine aus der ersten Folge wieder engagiert hat. Denn leider versteht man jedes schnulzige Wort des Bachelors. "Ich sehe es noch genau vor mir, wie Du aus dem Auto gestiegen bist ..." Dann schon buchhalterischer: "Wir sind uns relativ schnell nahe gekommen." Der Satz lässt vermuten, dass es beim "basedowschen Fummelopa" (Sarah Kuttner) tatsächlich noch schneller geht. Aber hier: Nix verliebt. Nix Rose. Stattdessen eine einfallslose Begründung: "Es hat einfach nicht funktioniert." Was genau wird wohl sein Geheimnis bleiben. Das Dauer-Knutschen und die Freizeit-Fummelei kann der Bachelor ja nicht gemeint haben, so oft wie er da aktiv war.
Von zwei Werbepausen zerschnitten darf Katja gehüllt in einer Fledermaus-Toga noch eine Weile bedeutungsvoll in die Augen des Bachelors starren, bevor der ihr zunächst den exakt gleichen Satz unterjubelt wie eben Angelina. Den mit dem Auto und dem tollen ersten Eindruck. Es folgen allerlei seichte Schnulzereien, das-Kind-ist-kein-Problem-Beteuerungen und der Satz, der vermutlich schon jetzt so viel Wert ist wie eine handvoll Kieselsteine: "Ich habe mich in Dich verliebt."
Katja ist ihrerseits überglücklich und unverständlicherweise ganz wild darauf, ihre Unabhängigkeit zu verlieren. Der erste Satz, den sie nach Rosenübergabe sagt, lautet ernsthaft: "Darf ich heute Nacht bei dir bleiben?" Wo ist eine Werbepause, wenn man sie wirklich braucht? Dann doch lieber wieder Klatsch und Tratsch aus dem Netz: Es soll längst schon wieder alles aus und vorbei sein.