Er schwamm als erster Mensch die 100-Meter-Strecke in weniger als einer Minute, dazu gewann er fünf Goldmedaillen bei Olympischen Spielen. Mit Johnny Weissmüller war 1971 einer der großen Athleten des Jahrhunderts zu Gast im "Aktuellen Sportstudio". Doch trotz seiner Leistungen war der Amerikaner den meisten Zuschauern vor allem aus einem anderen Kontext bekannt: Er spielte zwischen 1932 und 1948 in insgesamt zwölf Filmen den Tarzan.
Aus diesem Grund hatte Weissmüller nicht nur seine Ehefrau Maria Baumann mit ins Mainzer Studio gebracht, sondern auch den Schimpansen Cheetah II. Das hatte Folgen: Denn während Moderator Dieter Kürten mit dem betagten Sportstar und seiner Gattin plauderte, begann der kleine Affe herumzuturnen und zog Maria Baumann in einer überraschenden Attacke das Toupet vom Kopf.
Erschreckt fasste sich die Frau an den Kopf - auf dem sich glücklicherweise auch ohne den künstlichen Ersatz genug Haare befanden. Vor allem aber reagierte Maria Baumann mit Humor: Sie brach in grelles Lachen aus. Daraufhin musste auch "Tarzan" lauf aufwiehern und klatschte begeistert in die Hände.
Johnny Weissmüller spricht vom Oscar
Währenddessen hob Kürten die Haare vom Boden und gab sie der Besitzerin, die sie schnell wieder aufsetzte. "Wenn man so viel verreist, muss man schon eine Perücke tragen", erklärte sie als Begründung für den eigentlich unnötigen Haarersatz.
Der ehemalige Schwimmer nutzte den Moment für eine kleine Showeinlage, zog sich am eigenen Haar und rief: "Mine's alright" - meine sind in Ordnung. Seine Gemahlin, mittlerweile wieder korrekt frisiert, kriegte sich derweil noch immer nicht ein. Immer wieder lachte sie und rief: "Das ist wirklich sehr lustig." Erleichtert stellte der Moderator fest: "Sie nehmen es nicht ernst".
Weissmüller warf in die Runde, seine Frau werde dafür sogar einen Oscar bekommen. Diese Auszeichnung blieb dem "Tarzan"-Darsteller Zeit seines Lebens verwehrt. Und auch Maria Baumann hat sie für die Nummer mit der Perücke selbstverständlich nicht bekommen. Dafür hat sie mit ihrer humorvollen Reaktion vielleicht etwas viel Wichtigeres gewonnen: die Sympathien des Publikums.