Der Krieg in der Ukraine geht auch hierzulande vielen Menschen sehr nahe – vor allem wenn sie aus der Ukraine oder aus Russland stammen. Wie sehr eine ukrainische Dolmetscherin von den schrecklichen Ereignissen in ihrem Heimatland berührt ist, zeigte sich bei einer Rede des Präsidenten Wolodymyr Selenskyj.
Bei der Live-Übersetzung eines Statements des Präsidenten für den Fernsehsender Welt verlor die Frau die Fassung, stockte kurz und entschuldigte sich mit tränenerstickter Stimme. In der Rede verurteilte Selenskyj erneut den russischen Angriffskrieg und forderte, dass Russland sein Vetorecht im UN-Sicherheitsrat verlieren müsste. Außerdem wandte sich der Präsident mit emotionalen Worten an seine Landsleute: "Ukrainer, wir wissen ganz genau, was wir verteidigen."
Viel Unterstützung für Dolmetscherin aus der Ukraine
Später, als bereits viele Menschen den Ausschnitt auf Twitter gesehen und ihre Solidarität bekundet hatten, meldete sich die Übersetzerin selbst auf Twitter zu Wort. "Ich bin eine Konferenzdolmetscherin, ich dolmetsche zehn Stunden lange Friedensgespräche", schrieb sie. "Aber heute live im deutschen Fernsehen konnte ich Selenskyj nicht zu Ende übersetzen, bei seinen letzten Worten brach ich in Tränen aus." An ihre Landsleute richtete sie noch die Worte: "Ich liebe euch alle, meine Mit-Ukrainer."
"Die Welt wird sich gegen diese Tyrannei erheben": Stars beziehen Stellung zum Ukraine-Krieg

1. In meiner Biografie findest du Möglichkeiten, die Ukraine zu unterstützen.
2. Ich erhalte viele Nachrichten darüber, warum ich die Ukraine unterstütze, weil ich russische Wurzeln habe…
Um es klar zu sagen: Wie gerade so viele Russen, bin ich stolz darauf, Russe zu sein, aber nicht auf die politische Situation in Russland. SIE KÖNNEN EIN LAND LIEBEN, ABER MIT DEM FÜHRER NICHT EINVERSTANDEN SEIN. Niemand profitiert von diesem Krieg, schon gar nicht Zivilisten.
3. Fehlinformationen werden als Waffe eingesetzt. Staatlich kontrollierte Medien sind problematisch, wenn die Menschen dieser Nation nur begrenzten Zugang zu externen Informationen haben, über die nicht von einer ausgewählten Gruppe entschieden wurde. Bitte hinterfrage die Nachrichten, die du konsumierst und recherchiere sie nach."
Auf Twitter wurde das millionenfach angesehen, viele User schickten der Dolmetscherin unterstützende Nachrichten. "Die Entschuldigung ist nicht nötig", schrieb ein Nutzer. "Die Dolmetscher, die das alles zurzeit managen müssen, sind auch nur Menschen", erinnerte eine andere Nutzerin. Selbst internationale Medien berichteten über den Vorfall. Die Dolmetscherin bedankte sich auf Twitter für die Unterstützung: "Ich bin überwältigt."
Quellen: @lcijni auf Twitter / @kat67840280 auf Twitter

Sehen Sie im Video: Wie denkt die russische Bevölkerung über Putins Angriff auf das Nachbarland Ukraine? ntv-Reporter Rainer Munz berichtet aus Moskau, dass sich immer mehr einflussreiche Personen gegen den Ukraine-Krieg aussprechen.