Mit einem Fernsehfilm über einen fiktiven tödlichen Mordanschlag auf US-Präsident George W. Bush hat ein britischer TV- Sender für großen Ärger gesorgt. In dem Film "Death of A President" ("Tod eines Präsidenten"), das im Jahr 2007 spielt, fällt Bush nach einer Rede vor Geschäftsleuten in Chicago einem Attentat zum Opfer. Der Film soll im nächsten Monat im Fernsehsender More4 ausgestrahlt werden. In den USA sowie bei britischen Medienwächtern stieß er auf massive Kritik.
Bushs Republikanische Partei bezeichnete "Tod eines Präsidenten" als "schockierend". "Ich kann keinen Film unterstützen, der die Ermordung unseres Präsidenten zum Thema hat, egal ob als Tatsache oder als Fantasie", sagte eine Republikaner-Sprecherin der britischen Tageszeitung "Daily Mirror". Das Weiße Haus lehnte eine Stellungnahme ab. "Wir werden uns dazu nicht äußern, weil das keine Antwort verdient." Die britische Medienaufsicht WatchDog warnte, dass der Film militante Bush-Gegner auf Ideen bringen könnte.
Keine Sensationsmache, sondern ein Drama
Dem Film liegt die Annahme zu Grunde, dass sich die Proteste gegen den Irak-Einsatz in den USA im kommenden Jahr massiv ausweiten. Bei seiner Ankunft in Chicago wird der Film-Bush von Demonstranten erwartet. Im Anschluss an die Rede wird er dann niedergeschossen und stirbt an seinen Verletzungen. Die Ermittlungen richten sich gegen einen aus Syrien stammenden Mann.
More4 erklärte, der Film solle die Probleme einer Gesellschaft im Kampf gegen den Terrorismus darstellen. "Das ist weder Sensationsmache noch Vereinfachung, sondern ein Drama, das zum Nachdenken bringt", sagte Senderchef Peter Dale. "Ich hoffe, dass die Leute die gute Absicht dahinter erkennen." Der Film soll auch ins Ausland verkauft werden.