Es sind Zahlen, die selbst an einem Samstagabend lange nicht zu sehen waren: Fast 14 Millionen Menschen haben die Jubiläumssendung zum 40. Geburtstag des Showgiganten verfolgt. Da wundert es nicht, dass das ZDF bereits wenige Stunden später verkündete, eine Fortsetzung der eigentlich seit sieben Jahren beendeten Abendshow zu erwägen. Doch wer soll die moderieren? Thomas Gottschalk hatte bei seinem Rückzug nur eine Kandidatin auf dem Zettel: Barbara Schöneberger.
Das erzählte der 71-Jährige bereits 2018 in einem Interview mit dem "Spiegel". Demnach habe er dem ZDF vor seinem Rückzug aus der Sendung 2011 die Moderatorin und Entertainerin als einzige Wunschnachfolge genannt, bevor sich der Sender letztlich für Markus Lanz entschied.
Thomas Gottschalk – der Mann, der sie alle auf der Couch hatte

Favoritin Barbara Schöneberger
In seiner Begründung erklärte Gottschalk damals, er schätze vor allem Schönebergs Lust an Spontaneität. Und erläuterte das in klarer Abgrenzung seines tatsächlichen Nachfolgers. "Wenn ein Kandidat gewettet hat, er kann 100 Liegestütze, dann hat Markus gesagt, er schafft 90. Barbara hätte gesagt, sie kann einen und hätte den auch gleich vorgemacht", schwärmte er. "Sie hat die Freude am Unsinn und dem Chaos, die zu diesem Geschäft gehört."
Tatsächlich sah eine Umfrage 2011 die Moderatorin bei den Zuschauern als beliebteste Nachfolge, wenn kein Mann sondern eine Frau die Sendung übernehmen sollte. Mit 27 Prozent Zustimmung lag sie deutlich vor Anke Engelke, die mit 16 Prozent den zweiten Platz belegte.
"Wenn hier einer brennt, dann ich!"
Schöneberger hatte Gottschalk zu Anfang eher als Konkurrenz betrachtet, gestand er dem "Spiegel". "Als sie bei 'Wetten, dass..?' auf meiner Couch saß, habe ich gespürt, wie sie brennt. Die brachte Dampf in die Bude", berichtet er. "Ich dachte nur: Moment! Wenn hier einer brennt, dann ich!"
Schöneberger selbst sah das wohl ähnlich. Kurz vor Gottschalks letzter Sendung erklärte sie der Zeitschrift "bunte", die Sendung nicht übernehmen zu wollen. "Ich möchte nicht Nachfolgerin von Thomas Gottschalk werden", begründete sie. "Das ist der schwerste Job der Welt." Gemeinsam mit ihm arbeitet sie aber gern: Seit 2018 moderieren die beiden zusammen mit Günther Jauch die Erfolgssendung "Denn sie wissen nicht, was passiert".
Joko und Klaas auf der Couch
Gottschalk hatte seinen Rückzug angekündigt, nachdem sich der Kandidat Samuel Koch im Dezember 2010 bei einer Wette in der Sendung schwer verletzt hatte. Er ist seitdem querschnittsgelähmt. Das ZDF hatte sich damals eigentliche Hape Kerkeling als Nachfolger gewünscht, der sagte aber ab - ausgerechnet auf der "Wetten, dass ..?"-Couch. Mit dem ebenfalls erwogenen Jörg Pilawa konnte sich der Sender nicht einigen. Der nach einem Jahr Suche erkorene Markus Lanz moderierte 16 Sendungen, bis der Sender sich 2014 entschied, "Wetten, dass...? nach mehr als 30 Jahren abzusetzen. Als Grund nannte Programmdirektor Norbert Himmler damals veränderte Sehgewohnheiten des Publikums und den großen Aufwand, der nicht mehr im Verhältnis zur Zuschauerreaktion stehe.
Die Sendung passe einfach nicht mehr in die Zeit, hatte sich auch Gottschalk selbst noch im Frühjahr bei einem Gespräch in der Talk-App Clubhouse gegen eine Neuauflage ausgesprochen. Mit dabei: Joko Winterscheid, der erzählte, warum die Gespräche zwischen dem ZDF und ihm und seinem Show-Partner Klaas Heufer-Umlauf gescheitert waren. Die beiden waren damals als mögliche Nachfolger ausgeschieden, weil sie als zu wild für das ZDF-Kernpublikum galten, berichtete er. Seit dem sind beide knapp zehn Jahre älter geworden, haben eine Erfolgsshow nach der nächsten moderiert. Und saßen nun sogar bei der Jubiläums-Show selbst wieder auf der Couch.