Der ehemalige Tennis-Star Boris Becker hat gelassen auf die Mitteilung des Insolvency Service reagiert, wonach die Insolvenzauflagen gegen ihn bis ins Jahr 2031 verlängert werden. Via Twitter konnte sich der 51-Jährige auch einen kleinen Seitenhieb in Richtung Medien nicht verkneifen, denn zunächst bedankte er sich für die "mediale Anteilnahme" an der Notiz, die am Dienstag auf der Website der britischen Regierung zur Causa Becker veröffentlicht worden war. Darin war der dreimalige Wimbledon-Champion unter anderem dazu verpflichtet worden, den Darlehensgeber über seinen Status zu informieren, wenn er sich 500 britische Pfund oder mehr leiht.
Boris Becker guter Dinge: Bis Weihnachten Schuld begleichen
"Fakt ist, dass ich 12 Jahre kein Geschäftsführer einer englischen Firma sein darf, aufgrund einer verpassten Deadline von Infos meinerseits", stellt Becker im ersten seiner beiden Tweets klar. Trotz seines Fehlers dürfe er aber Hauptgesellschafter sein. Im Weiteren gibt er sich kämpferisch und zuversichtlich, seine Gläubiger noch in diesem Jahr zufrieden zu stellen. "Es hat sich nichts geändert an der Tatsache, dass ich Hauptgläubiger (Bank) komplett befriedigt habe." Zudem sei er "guter Dinge, die Schuld an die restlichen Gläubiger bis Weihnachten zu begleichen, so Becker weiter. Nach eigenen Angaben handelt es sich dabei um eine sechsstellige Summe. Sollte ihm das gelingen, wäre das "das Ende meines Insolvenz Verfahrens", schließt der 51-Jährige.
Twitter-User stärken Becker den Rücken
Viele seiner Follower – auf Twitter hat die Tennislegende aktuell mehr als 685.000 – stärken Becker den Rücken. "Und es hat sich auch nichts an der Tatsache geändert dass du eine gottverdammte Legende bist!", schreibt da ein User. Ein anderer sieht nicht, "dass diese Dinge die Öffentlichkeit irgendetwas angehen. Becker müsse sich dazu "weder erklären noch rechtfertigen".
Beckers Anwalt Christian-Oliver Moser hatte am Dienstag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mitgeteilt, dass Becker "der Verlängerung einzelner Insolvenzauflagen bis 2031 einvernehmlich zugestimmt habe". Wie sein Mandant nun auch über den Kurznachrichtendienst Twitter schrieb, bedeutete das aber nicht, dass "sich das gesamte private Insolvenzverfahren bis 2031 verlängert." Weiter hatte Moser angemerkt, dass Becker keine Vermögenswerte "unterschlagen oder verheimlicht" habe, sondern solche, "die ihm nach seiner Auffassung gar nicht zustehen" – zu spät angegeben habe.
Becker war 2017 von einem britischen Gericht für zahlungsunfähig erklärt worden. Eigentlich können Insolvenzverfahren in dem Land bereits nach einem Jahr abgeschlossen werden. Noch im Sommer hatte sich Beckers Vermögensverwalter nach der Versteigerung von Pokalen und anderen Erinnerungsstücken des ehemaligen Tennis-Profis optimistisch gezeigt, dass das Verfahren bald abgeschlossen sein kann.