Hat Gwyneth Paltrow 2016 einen Mann auf der Skipiste umgefahren, ihn schwer verletzt und sich dann aus dem Staub gemacht? Der 76-Jährige behauptet das und fordert von dem Hollywoodstar eine dicke Entschädigung. Es geht um 300.000 Dollar, die Paltrow keinesfalls zahlen will. Nicht er sei das Opfer, sondern sie. Gestern hat der Prozess begonnen.
Der Vorwurf ist nicht neu. Schon 2019 hatte der pensionierte Arzt Klage eingereicht, weil die Schauspielerin ihn auf einer Piste im US-Nobel-Skiort Park City umgefahren haben soll. Sie sei, ist in den Gerichtsdokumenten nachzulesen, am Hang rücksichtslos gefahren, "außer Kontrolle" geraten und von hinten in ihn hineingefahren, dabei sei er schwer verletzt worden. Er berichtete unter anderem von Rippenbrüchen und einer Gehirnverletzung, die er von der Kollision davongetragen habe. Er behauptet, Paltrow habe ihm nicht geholfen, sei stattdessen davongefahren.
Gwyneth Paltrow ein Skirowdy?
Das alles sei "völliger Quatsch", machte Paltrows Anwalt bei seinem gestrigen Eröffnungsplädoyer deutlich. Paltrow sei eine "vorsichtige Skiläuferin". Nicht sie, sondern der Mann selbst sei es gewesen, der den Unfall verursacht habe. Er sei auf der Piste hinter Paltrow gefahren und hätte ausweichen müssen, um den Zusammenprall zu verhindern. Die Ausführung deckt sich mit der damaligen Aussage von Paltrows Skilehrer, die der Kläger allerdings in der Vergangenheit als falsch bezeichnete.
Der Vorfall ereignete sich während eines Skiurlaubs mit der Familie. Neben den beiden Kindern der Schauspielerin, Apple war damals 11, Moses 9 Jahre alt, waren auch der jetzige Ehemann Paltrows, Brad Falchuk, sowie dessen Kinder vor Ort. Wie Paltrows Anwalt bekannt gab, werden sowohl Falchuk als auch Paltrows Kinder vor Gericht Aussagen. Auch die 50-Jährige selbst strebe an, im Zeugenstand auszusagen, wie die "New York Post" von anonymen Quellen erfahren haben will.
Wer ist schuld?
3,1 Millionen Dollar Schadensersatz, das ist die Summe, die der 76-Jährige ursprünglich forderte. Da ein Richter einige der Vorwürfe inzwischen verworfen hat, geht es nun vor Gericht noch um eine maximale Entschädigungssumme von 300.000 US-Dollar. Paltrow, die zum Prozessauftakt in Utah anwesend war, hat ihrerseits Gegenklage eingereicht. Zu den Gerichtskosten fordert sie einen symbolischen Schadensersatz von einem Dollar.
Acht Geschworene müssen in dem Verfahren eine Entscheidung treffen. Sie alle wissen, wer Paltrow ist. Der Prozess solle voraussichtlich rund eine Woche dauern, berichteten US-Medien.
Quelle: People, New York Post, mit Material der dpa