Wenn Sie telefonieren, hopsen sie an Ihnen hoch oder werfen Ihnen glitschige Spielsachen in den Schoß. Wenn Sie versuchen, sich im Park zu unterhalten, bellen sie hysterisch. Wenn Sie Besuch haben, bedrängen sie die Gäste. Wenn Sie ihnen den Befehl „Sitz!“ oder „Platz!“ geben, gehorchen sie entweder nicht oder springen gleich wieder auf. All das bedeutet weniger, dass Ihr Hund nicht genug Aufmerksamkeit bekommt, als viel mehr, dass er seinen Platz im Rudel nicht akzeptiert. Es besteht die Möglichkeit, dass er sich als der dominante Part in der Hund-Mensch-Beziehung definiert.
Wahrscheinlich ist Ihnen an irgendeinem Punkt die Konsequenz abhanden gekommen. Sie haben nachgegeben, wenn er Sie gepiesackt hat, anstatt ihn auf seinen Platz zu schicken. Oder versucht, sein Bellen abzustellen, indem Sie Ihre Unterhaltung unterbrochen und Ihrem Hund einen Stock geworfen oder einen Keks gegeben haben. Er dagegen hat Sie im Laufe Ihres Zusammenlebens fabelhaft dressiert. Obwohl er sich mehrfach bitten lässt, wenn Sie ihn rufen, beantworten Sie seine Aufforderung, mit ihm zu spielen, ihn zu streicheln oder mit ihm spazieren zu gehen, meist postwendend.
Er bestimmt, wo er liegen möchte, und wenn er sich von Ihnen auf seinen Platz schicken lässt, steht er nach kurzer Zeit wieder auf und legt sich woanders hin. Er verteidigt unaufgefordert sein Zuhause gegen Besuch, Briefträger oder fremde Kinder und lässt sich von Ihnen auch nicht daran hindern. Um Ihre Führungsposition wiederzuerlangen, müssen Sie vor allem sehr konsequent mit sich selbst sein.
1. Einfach mal ignorieren
Wenn Ihr Hund zu Ihnen kommt, um sich streicheln zu lassen, seinen Kopf in Ihren Schoß legt oder seine Pfote auf Ihr Knie, ignorieren Sie ihn. Sie können ihn jederzeit zu sich rufen, um ihn zu streicheln, aber reagieren Sie nicht, wenn er Sie dazu auffordert.
2. Ein nervöser Hund braucht Grenzen
Wenn Sie Besuch erwarten, legen Sie ihrem Hund eine leichte Leine um. Wenn es klingelt, lassen Sie ihn neben sich „Sitz“ machen und treten Sie auf seine Leine, sodass er zwar bequem neben Ihnen sitzen, aber nicht aufstehen und herumhüpfen kann. Wenn der Gast kommt, gehen Sie ausnahmsweise nicht auf ihn zu, damit Sie neben Ihrem Hund stehen bleiben können. Begrüßen Sie den Gast, sorgen Sie aber dafür, dass Ihr Hund von ihm ignoriert wird, und gehen Sie dann mit dem Besuch dahin, wo Sie gewöhnlich mit Gästen sitzen. Nehmen Sie Ihren Hund an der Leine wortlos mit, und lassen Sie ihn neben sich „Platz“ machen. Treten Sie wieder so auf die Leine, damit er nicht aufstehen kann. Wenn er es versucht, ignorieren Sie ihn. Er soll „Platz“ machen.
3. Belohnen statt verwöhnen
Geben Sie Ihrem Hund kein Futter und auch keinen Keks, ohne dass er etwas dafür tut: Es muss kein Salto rückwärts sein, aber wenigstens „Sitz!“, „Platz!“, „Bleib!“, irgendetwas in der Art.
4. Konsequent bleiben
Bauen Sie in Spaziergänge ein Zehn-Minuten-Erziehungsprogramm ein, gehen Sie Achten mit ihm bei Fuß, legen Sie ihn ab, gehen Sie in großen Kreisen um ihn herum, lassen Sie ihn mindestens vier Minuten liegen, gehen Sie zu ihm und holen ihn ab, lassen Sie ihn „Sitz!“ machen, bevor Sie einen Ball werfen (und erst mit „Los!“ aufstehen), lassen Sie ihn auf der Wiese, an Ampeln und jedem Bordstein „Platz!“ machen – wie früher, als Sie noch konsequent waren.
5. Schmusezeiten einlegen
Nehmen Sie sich einmal am Tag etwa fünf bis zehn Minuten, in denen Sie Ihren Hund gezielt und ausgiebig streicheln. Rufen Sie ihn dazu extra zu sich, kraulen seinen Bauch, massieren seine Ohren und unterhalten sich mit ihm. Das ist gut für Ihr eigenes Gewissen, und Sie können sich besser abgrenzen, wenn er versucht, Ihre Aufmerksamkeit einzufordern.

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