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Die Stimme der Teenager „It’s My Party“-Sängerin Lesley Gore ist tot

Ihr Song "It's My Party" wurde in den Sechzigerjahren zur weltbekannten Teenager-Hymne. Nun ist Lesley Gore im Alter von 68 Jahren gestorben. Sie hatte Lungenkrebs.

It's My Party and I Cry If I Want To": Es sind diese Liedzeilen, die im Gedächtnis bleiben und wohl noch lange mit Lesley Gore verknüpft werden. Die US-Sängerin, die 1963 mit eben jenem Hit "It’s My Party" weltbekannt wurde, ist nun im Alter von 68 Jahren gestorben. Das berichtet die "New York Times" unter Berufung auf ihre langjährige Lebensgefährtin Lois Sasson. Demnach starb Gore am Montag (Ortszeit) in einem New Yorker Krankenhaus an Lungenkrebs.

"Sie war ein wundervoller Mensch - fürsorglich, eine großartige Feministin und Frau und ein Menschenfreund", sagte Lois Sasson, mit der Gore 33 Jahre zusammen in New York lebte.

Stimme der Teenager-Mädchen

Lesley Gore wurde am 2. Mai 1946 im New Yorker Stadtteil Brooklyn geboren und wuchs in New Jersey auf. Ihre ersten Erfolge feierte sie in jungen Jahren: Als sie 16 war, wurde Gore von dem legendären Musikproduzenten Quincy Jones entdeckt, der in den nächsten Jahren zu ihrem Mentor werden sollte. 1963 gelang ihr mit "It’s My Party" der Durchbruch.

So gut gelaunt der Song auch klingen mag – er handelt von Herzschmerz, Eifersüchteleien unter Teenager und stieg schnell zur Hymne der amerikanischen Popkultur auf. Gore wurde zur "Stimme pubertierender Mädchen, die schnell zwischen tränenerfülltem Selbstmitleid und kämpferischer Selbstbehauptung wechseln", schreibt die "New York Times". Weitere Hits folgen Ende der 60er-Jahre: Auch "Judy’s Turn To Cry" oder "She’s A Fool" landen in den Charts weit oben.

Gore lebte offen homosexuell

Später gewann Gore den Ruf einer frühen Feministin, die ihre Homosexualität nicht verbarg und stets offen auslebte. Der Song, mit dem Lesley Gore ihr kämpferisches Image festigen sollte, war "You Don’t Own Me": 1964 veröffentlicht, wurde das Lied im Laufe der Zeit auch von anderen Musikgrößen wie Dusty Springfield oder Joan Jett interpretiert. Unvergessen bleibt schließlich die Szene aus dem Film "Der Club der Teufelinnen", als die betrogenen Ehefrauen Meryl Streep, Diane Keaton und Bette Midler zu dem Lied tanzten und ihre neugewonnene Selbstbestimmung feierten.

Ihre ersten großen Hits schrieb Gore nicht selbst, später etablierte sie sich jedoch auch als Songwriterin: Gemeinsam mit ihrem Bruder schrieb sie den Hit "Out Here On My Own" für den Film "Fame", der 1980 für einen Oscar nominiert wurde.

"Es wäre blöd, nicht 'It's My Party' zu spielen"

2005 folgte nach 30 Jahren erstmals eine neue Platte: Auf "Ever Since" versuchte Gore sich im Cabaret-Stil. Bei diversen TV-Auftritten und Bühnenshows gab die Sängerin jedoch auch ihre alten Hits zum Besten. Damit, dass sie in erster Linie mit den Klassikern verbunden wurde, hatte die Sängerin offenbar kein Problem: "Wenn ich irgendetwas in diesem Geschäft gelernt habe, dann das: Wie blöd es wäre, nicht 'It's My Party' zu spielen, wenn die Leute kommen, um eben das zu hören", sagte Gore der "New York Times".

In den letzten Jahren arbeitete Gore noch an ihren Memoiren und entwickelte Pläne für eine Broadway-Show basierend auf ihrem Leben. Die 68-Jährige hinterlässt neben ihrer Lebensgefährtin ihre Mutter und einen Bruder.

las/DPA DPA

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