"Bride Wars - Beste Feindinnen" Wenn die Hochzeit zum Albtraum wird

Von Mandy Schünemann
Zwei wie Schneeweißchen und Rosenrot: Kate Hudson und Anne Hathaway spielen in dem Film "Bride Wars - Beste Feindinnen" zwei Busenfreundinnen, die sich gegenseitig die Hochzeit verhageln. Doch während die Hollywood-Stars glänzen, lässt die Story zu wünschen übrig.

Zwei Mädels lassen auf der Leinwand die Fetzen fliegen. Die eine selbstbewusst, entschlossen und anmutig, die andere schüchtern, freundlich und herzensgut. Liv und Emma sind 26, beste Freundinnen und ergänzen sich wie Yin und Yang. Doch als sie sich am selben Tag verloben, fängt das Chaos an - und damit auch der Zickenterror.

"Bride Wars" liefert 90 Minuten voller Intrigen und Hass. In den Hauptrollen: Kate Hudson und Anne Hathaway. Und wer die beiden kennt, weiß: Auch sie sind - wie die Figuren im Film - nicht aus demselben Holz geschnitzt. Dadurch werden sie zwar zum perfekten Team, ein Kinobesuch lohnt sich aber trotzdem nicht.

Die perfekte Hochzeit

Dabei sollte der neue Hollywood-Streifen eigentlich der "Frauenfilm" schlechthin werden. Das Thema war gut gewählt: Freundschaft. Und die könnte zwischen Liv und Emma auch nicht tiefer sein. Sie hocken ständig aufeinander, telefonieren täglich und teilen jedes Geheimnis. Vor allem in einer Sache sie sich einig: wie die perfekte Hochzeit auszusehen hat. Die muss im New Yorker Plaza Hotel stattfinden, an einem sommerlichen Tag im Juni. Und natürlich werden sie füreinander die Brautjungfer sein.

Doch was passiert, wenn die Hochzeitstermine auf ein und denselben Tag fallen? Richtig: Es gibt Krieg. Schuld ist ein Buchungsfehler. Wie tief die Freundschaft zwischen Liv und Emma auch gewesen sein mag, von dem einzigen freien Termin im Juni will keine der beiden abweichen. Die Eheschließungen werden parallel stattfinden, neue Brautjungfern müssen auch her. Die Schlacht beginnt.

Hudson als Anwältin

So weit, so gut. Doch was durchaus unterhaltsam begonnen hat, wird zunehmend zur Enttäuschung. Der Film verliert an Atmosphäre, wirkt unrealistisch und überzogen. Vor allem aber zeigt er, wie sehr die Charaktere von ihren Darstellern abhängen. Liv ist erfolgreiche Anwältin, hübsch, blond, modebewusst und extrovertiert - auch wenn ihr feminines Auftreten für eine Juristin übertrieben wirkt. Gespielt wird sie von Kate Hudson, die in diese Rolle perfekt passt.

Die 29-Jährige hat sie bei diesem Film erstmals als Produzentin versucht. Der Job sei hart gewesen, habe ihr aber auch Spaß gemacht, sagte Hudson im Gespräch mit stern.de. Dadurch stand auch fest, dass sie eine Hauptrolle übernehmen wird.

Hathaway spielt das Gegenstück

Anders sieht es da schon bei Emma aus. Anne Hathaway schloss sich dem Projekt an, noch lange bevor mit den Dreharbeiten begonnen wurde. Die Vorgabe war von Anfang an, dass Emma das absolute Gegenstück sein müsse. So wurde Hathaway zu einer schlecht bezahlten Lehrerin, die schon seit Jahren für ihre Traumhochzeit spart. Sie ist brünett, großzügig und zurückhaltend, will aber ein Mal im Leben an erster Stelle stehen, denn sie ist auch schüchtern und wird häufig von Kollegen ausgenutzt. So zieht sie auch beim Streit mit ihrer besten Freundin den Kürzeren.

Hathaway wird schon länger als neue Julia Roberts gefeiert, wohl auch wegen ihrer Rehaugen und dem breiten Lächeln. Erst im vergangenen Monat zierte sie das Cover der amerikanischen "Vogue". Das neue Liebesglück der 26-Jährigen macht derzeit wieder Schlagzeilen: Nachdem sie sich im vergangenen Sommer von ihrem Langzeitpartner Raffaello Follieri trennte, ist sie nun mit ihrem Kollegen Adam Schulman liiert.

Hochzeiten seien nicht unbedingt ihr Ding, sagt Hathaway im Gespräch mit stern.de. Wie wohl ihre eigene Traumhochzeit aussehen würde? "Ich habe keine Ahnung, ehrlich." Da wird sie sogar fast ein bisschen laut. Klar habe ihr der Dreh Spaß gemacht, aber es sei ein ganz normaler Job - ihr Job eben. Für den könnte sie bei den nächsten Oscars einen Preis bekommen. Nicht für "Bride Wars" versteht sich, aber es geht schon wieder ums Heiraten: "Rachels Hochzeit" heißt das Drama über eine Drogenabhängige.

Missgeschick beim Dreh

Kate Hudson gibt sich da schon leidenschaftlicher und rührt die Werbetrommel für ihren "Frauenfilm". Sie halte "Bride Wars" für sehr gelungen, sagt sie. Nur ein kleines Missgeschick ist ihr während der Dreharbeiten passiert: Eine Prügelszene geriet so realistisch, dass sie ihre Kollegin Hathaway verletzte, die daraufhin einen Eisbeutel für ihr Gesicht brauchte.

Im Gegensatz zu Hathaway hat Hudson die Heirat im realen Leben schon hinter sich. Nach sechs Jahren kam die Scheidung von dem Rocksänger Chris Robinson, mit dem Hudson einen fünfjährigen Sohn hat. Ob sie nochmal heiraten werde, wisse sie nicht, so die Schauspielerin.

In den USA hat "Bride Wars" bereits heftige Kritik einstecken müssen. Das ist auch kein Wunder - die Schauspielerinnen sind zwar gut, aber die Story lässt zu wünschen übrig. Es ist sicher nicht der "Frauenfilm" schlechthin, wie sich das Hudson vorgestellt hat. Wenn überhaupt ist es ein Film für junge Mädchen im Teenageralter.

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