Die Eltern des im Juni tödlich verunglückten "Star Trek"-Schauspielers Anton Yelchin haben den Jeep-Hersteller Fiat-Chrysler verklagt. Sie werfen dem Autoproduzenten vor, für den Tod ihres Sohns verantwortlich zu sein.
"Es ist einfach falsch und gegen die Natur, wenn Eltern ihre Kinder beerdigen müssen", sagte Victor Yelchin vor Journalisten in Los Angeles. Die Höhe der Schadenersatzforderung war zunächst unklar.
Yelchin von seinem Jeep erdrückt
Der verstorbene 27-Jährige war am 19. Juni vor seinem Haus von seinem eigenen Jeep erdrückt worden. Offenbar wollte er vorm Verlassen des Fahrzeugs den Automatikwählhebel auf P wie Parken stellen, wählte aber den Leerlauf N. Später stellte sich heraus, dass für den Unfallwagen-Typ eine Rückrufaktion wegen Problemen mit der Automatikschaltung lief. Der Wählhebel sollte so nachgebessert werden, dass das versehentliches Einlegen eines falschen Ganges verhindert wird.
Der auf der Auffahrt geparkte Jeep Grand Cherokee war rückwärts die steile Auffahrt hinabgerollt und hatte Yelchin gegen einen gemauerten Briefkastenpfeiler und einen Sicherheitszaun gequetscht. Victor und Irina Yelchin argumentieren in ihrer Klage, dass die Gangschaltung seines Automatikwagens "einen oder mehrere Mängel bei Design oder Fertigung oder woanders aufwies, die bekannt waren oder hätten bekannt sein müssen". Parallel wollen sie auch gegen den Hersteller der Schaltung klagen.
Fiat-Chrysler musste hunderttausende Fahrzeuge zurückrufen
Fiat-Chrysler (FCA) hatte im April hunderttausende Jeep Grand Cherokee und andere Modelle wegen Problemen mit der Schaltung zurückgerufen. Viele Fahrer nahmen offenbar irrtümlich an, der Wagen sei geparkt, selbst wenn die Automatik-Schaltung in eine andere Position sprang. Da jedoch zunächst keine Lösung für das Problem gefunden wurde, riet der Hersteller den Eigentümern, immer gewissenhaft zu prüfen, dass die Schaltung in der "Park"-Position eingerastet ist.
Der Autokonzern sprach Yelchins Eltern erneut sein Beileid aus, bekräftigte aber gleichzeitig, dass die Ursachen für den Tod des Schauspielers nach wie vor ungeklärt seien. Vergangene Woche hatten die Eltern beantragt, das auf 1,4 Millionen Dollar geschätzte Vermögen ihres Sohnes zu verwalten. Der 27-Jährige hatte kein Testament hinterlassen.