Prozess Depp gegen Heard "Krokodilstränen" und Widersprüche: Geschworener nennt Amber Heards Auftritte vor Gericht wenig glaubwürdig

Amber Heard
Amber Heard weint vor Gericht
© Jim LO SCALZO / AFP
Einer der Geschworenen, der das Urteil im Prozess von Johnny Depp und Amber Heard fällte, hat sich anonym im US-TV geäußert. Vor allem die 36-Jährige kommt in seinen Schilderungen nicht gut weg.

Rund sieben Wochen standen sich Schauspielerin Amber Heard und ihr Ex-Mann Johnny Depp in einem Gerichtsprozess gegenüber, bei dem sie sich gegenseitig wegen Verleumdung verklagt hatten. Am Ende entschieden sieben Geschworene – fünf Männer und zwei Frauen – zugunsten des 59-Jährigen. Einer der Männer hat nun anonym im US-TV über seine Erfahrungen während des Prozesses gesprochen. Vor allem Amber Heard kommt in seinen Schilderungen nicht gut weg.

"Das Weinen, ihre Mimik, dass sie die ganze Zeit die Geschworenen angestarrt hat. Wir alle fühlten uns sehr unwohl. Sie beantwortete eine Frage und weinte, und zwei Sekunden später wurde sie eiskalt. Einige von uns benutzten den Ausdruck 'Krokodilstränen'", wurde er in der US-Sendung "Good Morning America" zitiert. Amber Heard hatte vor Gericht durchgesetzt, dass die Namen der Geschworenen, die das Urteil fällten, für ein Jahr unter Verschluss bleiben. Ihre Identität soll bis dahin nicht öffentlich bekannt werden.

Amber Heard verstrickte sich vor Gericht in Widersprüche

Der anonyme Geschworene sagte weiter, dass er und seine Mitgeschworenen Johnny Depp vor Gericht als den Glaubwürdigeren wahrgenommen hätten. "Er wirkte einfach ein wenig realer in Bezug darauf, wie er auf Fragen reagierte. Sein emotionaler Zustand war durchweg sehr stabil." Bei Heard hingegen habe es Widersprüche gegeben. Die Geschworenen hätten das Gefühl gehabt, dass vieles von ihrer Geschichte nicht stimme.

Der Mann sagte aber auch: "Letztendlich halte ich es für wahr, dass sie sich beide gegenseitig misshandelt haben. Es gibt nicht den einen, der recht hat und der andere liegt falsch. Aber für den Grad ihrer Behauptungen gab es einfach keine oder nicht ausreichend Beweise." Heards Vorwurf, die Geschworenen hätten sich von der Meinung in den sozialen Medien beeinflussen lassen, wies er zurück. Er und seine Mitgeschworenen seien ausschließlich den Beweisen gefolgt, als es darum ging, ihr Urteil zu fällen.

Als "ein Fiasko" für Heard bezeichnete er die Tatsache, dass die Schauspielerin vor Gericht zugeben musste, dass sie die sieben Millionen Dollar aus der Scheidung mit Johnny Depp nicht in Gänze gespendet hatte. Das hatte die 36-Jährige bei mehreren öffentlichen Aufritten behauptet. Im Kreuzverhör mit Depps Anwältin Camille Vasquez, verstrickte sich Heard dann aber in Widersprüche. Für die Geschworenen wohl nur ein Moment, der ihr Urteil mit beeinflusste.

jum

PRODUKTE & TIPPS