Möglicher Meineid Amber Heard wird mit den fehlenden Spenden konfrontiert – und verstrickt sich in Widersprüche

Amber Heard
Amber Heard im Zeugenstand
© Steve Helber/AP / DPA
Im Kreuzverhör mit Johnny Depps Anwältin Camille Vasquez musste Amber Heard erklären, wieso sie nicht das gesamte Geld aus der Scheidung gespendet hat. In der Vergangenheit hatte sie immer wieder betont, dass die sieben Millionen Dollar guten Zwecken zugekommen sind.

Sieben Millionen Dollar. So viel war die etwas länger als ein Jahr andauernde Ehe von Johnny Depp und Amber Heard letztlich wert. Das Geld zahlte Depp der Schauspielerin mit der Abmachung, sie solle keine Vorwürfe mehr gegen ihn erheben und nicht mehr über die mutmaßliche häusliche Gewalt sprechen.

Amber Heard: Geld von Johnny Depp nicht gespendet

Heard versprach im Gegenzug öffentlich, die sieben Millionen zum Teil einem Kinderkrankenhaus in Los Angeles zu spenden. Der andere Teil sollte an die "American Civil Liberties Union" gehen, eine Organisation, die sich für die Einhaltung von Bürgerrechten einsetzt. Am Montag wurde Heard von Johnny Depps Anwältin Camille Vasquez dazu befragt – das Ergebnis waren einige Ungereimtheiten. 

In Woche drei hatte ACLU-Chief Operating Officer Terence Dougherty vor Gericht in Virginia ausgesagt und aufgeschlüsselt, wie viel Geld die Organisation tatsächlich erhalten habe. Dougherty sagte, dass bei ihnen nur 1,3 Millionen Dollar Spenden ankamen. 500.000 Dollar davon sollen von Elon Musk überwiesen worden sein, 350.000 von Heard, 100.000 von Johnny Depp direkt und weiteres Geld aus einem Investment-Fonds. Was mit dem Rest der Millionen passiert ist, konnte er nicht sagen.

Möglicher Meineid in London

Im Kreuzverhör am Montag gab Heard zum ersten Mal zu, das Geld nicht gänzlich gespendet zu haben und nannte als Grund die Klage von Johnny Depp gegen sie, die sie Geld kostete. Sie habe nicht zahlen können, "weil Johnny mich im März 2019 auf 50 Millionen Dollar verklagt hat", ließ sie verlautbaren. Im August 2016 hatten sich beide Parteien auf die hohe Millionensumme geeinigt und die Bedingungen dafür festgelegt. Laut Anwältin Camille Vasquez war Heard 13 Monate lang im Besitz der gesamten Summe, bevor Depp sie verklagte.

Das Pikante an Amber Heards Geständnis, doch nicht das gesamte Geld gespendet zu haben: Noch im Verleumdungsprozess zwischen der britischen Zeitung "The Sun" und Johnny Depp hatte sie unter Eid gesagt, die Summe abgegeben zu haben. Es ist also möglich, dass sie vor Gericht Meineid geleistet haben könnte. 

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ls

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