"Ich hatte lange Zeit Komplexe", erzählt sie in der neuen, am Donnerstag erscheinenden Ausgabe des stern. "Ich hatte das Gefühl, mir fehlt etwas, der Besuch einer Schauspielschule oder eine vergleichbare fundierte Ausbildung", erzählt Anke Engelke. "Ich hatte so einen Rechtfertigungsdrang, als müsste ich mich bei mir und der Welt dafür entschuldigen, dass ich Comedy mache."
Besonders das Casting für die neue Staffel ihrer Comedy-Reihe "Ladykracher" habe ihr geholfen, die Komplexe loszuwerden. "Als wir überlegten, wen wir gerne ins Ensemble nehmen möchten, setzten wir richtig gute Theaterleute auf die Wunschliste. Ich hatte kaum zu hoffen gewagt, dass die kommen würden", so Engelke weiter. "Und dann sind die da und zitieren irgendwelche Sachen aus 'Ladykracher'. Das hat richtig gut getan."
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Innige Feindschaft zur "Bild"
Als Kind sang Anke Engelke im Schulchor, der gelegentlich im Fernsehen auftrat - unter anderem mit Heino. Über dessen Musik sagt Engelke: "Der Großteil war totale Grütze. Aber, und das ist sowieso ein bisschen meine Haltung im Leben, ich hab mich einfach an dem aufgerichtet, was mir gut gefiel. Da muss man halt für acht Songs die Zähne zusammenbeißen und den Brechreiz unterdrücken - und bei Song neun freut man sich."
Im stern spricht Engelke auch über ihr Verhältnis zur "Bild-Zeitung". Nachdem sie als Elfjährige ein Duett mit Udo Jürgens gesungen hatte, habe ein "Bild"-Reporter sie interviewt: "Der nahm mich zur Seite, stellte mir Fragen über meine Eltern, so schmierig, so schleimig, so dreist - ich hab die Welt nicht mehr verstanden. Ich war so verwirrt, dass ich anfing zu heulen. Seither pflege ich zu "Bild" eine innige Feindschaft."