Lady Gaga, 25, fuhr in Sydney mit einem Rollstuhl auf die Bühne und verärgerte damit viele Behinderte. Die exzentrische US-Sängerin ("Born This Way"), die vor wenigen Tagen noch Ehrenbürgerin von Sydney wurde, muss sich nun dem Vorwurf stellen, sie habe mit dem Rollstuhl auf einen plumpen Schockeffekt gesetzt. Vereine für Behinderte fordern, sie solle sich mit Menschen auseinandersetzen, die wirklich im Rollstuhl sitzen.
"Da dies nicht das erste Mal ist, dass sie bei einem Auftritt einen Rollstuhl verwendet, möchte ich sie dazu einladen, etwas mehr über die 5,6 Millionen Amerikaner zu erfahren, die mit einer Lähmung leben müssen", sagte Jesse Billauer von der "Life Rolls on Foundation" gegenüber der amerikanischen Webseite "RadarOnline". "Die, genau wie ich, nutzen den Rollstuhl nämlich nicht als Schocker", fügte er hinzu. Die Organisation ist der Meinung, dass Lady Gaga zwar als kontrovers bekannt ist, trotzdem aber keinen Rollstuhl nutzen sollte, um Aufmerksamkeit auf sich zu lenken.
"Ich möchte eine persönliche Einladung an Lady Gaga aussprechen, bei einer unserer 'Life Rolls on'-Veranstaltungen teilzunehmen, auf der querschnittsgelähmte Menschen surfen, skaten und Snowboard fahren, dann kann sie sehen, was alles über den Rollstuhl hinaus möglich ist", fügte Billauer hinzu. "Das wird sie vielleicht mehr als alles andere schockieren", so der Organisator zu Lady Gaga.
Anfang der Woche war Lady Gaga wegen ihres Einsatzes für die Rechte Homosexueller zur Ehrenbürgerin der australischen Metropole Sydney ernannt worden. Die Sängerin hatte am Montag im australischen Fernsehen die Legalisierung der Homosexuellen-Ehe gefordert. "Lady Gaga war eine große Unterstützung für die schwul-lesbische Gemeinschaft in Sydney, und wir wollen die Menschen auszeichnen, die für die Ideale und das Lebensgefühl in unserer Stadt stehen", erklärte Oberbürgermeisterin Clover Moore am Dienstag und rief für eine Gesetzesänderung zur Legalisierung der gleichgeschlechtlichen Ehe in Australien auf.