Neue Biografie Vor Michelle wollte Obama eine andere heiraten

Barack Obama und Ehefrau Michelle gelten als Traumpaar
Barack Obama und Ehefrau Michelle gelten als Traumpaar
© Picture Alliance/Photoshot
Es ist Winter 1986. Ein aufstrebender Mann macht seiner Angebeteten einen Heiratsantrag. Sein Name: Barack Obama. Doch es ist nicht Michelle, vor der er kniet. Sheila Miyoshi Jager heißt Obamas Auserwählte - bis die Politik ins Spiel kommt.

Barack und Michelle Obama: eine große Liebe, ein Bilderbuchpaar, ein perfektes Gespann. Viel ist über die Beziehung zwischen den beiden geschwärmt worden. Sie – die starke, smarte First Lady. Er – der liebende Ehemann, Familienvater und Staatsmann. Doch eine Aufsehen erregende Biografie wirft ein neues Licht auf den ehemaligen US-Präsidenten. 

Denn bevor er seine Michelle vor den Traualtar führte, wollte Obama eine andere Frau heiraten. Sheila Miyoshi Jager ist ihr Name. Heute ist sie Professorin am Oberlin College. 1986 war sie Studentin der Anthropologie in Chicago. 

In der neuen Obama-Biografie von David J. Garrow kommt ihr eine zentrale Rolle zu. "Rising Star" heißt das Werk des Autors, der bereits für eine Biografie von Martin Luther King Jr. mit einem Pulitzer-Preis ausgezeichnet wurde. Neun Jahre lang recherchierte er für sein neues Buch. Herausgekommen ist ein Porträt Obamas, das ihn als einen Mann zeichnet, der seine gesamte Existenz einem Ziel verschrieben hat: seiner Präsidentschaft.

Barack Obama ordnet alles der Politik unter

Seinen politischen Ambitionen brachte er demnach auch sein Liebesleben zum Opfer. Denn jeder Schritt in seinem Leben sollte Obama der Erfüllung seines Schicksals näher bringen, schreibt Garrow. Und Sheila Miyoshi Jager stand ihm im Weg.

In "Rising Star" erinnert sie sich heute: "Im Winter 1986 besuchten wir meine Eltern und er machte mir einen Heiratsantrag", zitiert die "Washington Post" aus dem Buch. Ihre Eltern seien gegen die Ehe gewesen. Mit 23 Jahren sei sie noch zu jung. "Noch nicht", antwortete Jager also Obama. Aber sie blieben zusammen.

Jagers Herkunft wird zum Problem

Doch im August 1987 habe sich alles verändert. "Er wurde plötzlich sehr ehrgeizig", erzählte sie Garrow. "Ich erinnere mich sehr genau daran. Wir waren etwa ein Jahr lang zusammen, als er die Vision hatte, Präsident werden zu wollen."

Ab diesem Moment hätten Diskussionen über Politik und Herkunft plötzlich ihre Beziehung überschattet. Jager hat holländische und japanische Wurzeln. Ihre Abstammung wurde für Obama plötzlich zum Problem.

Ein gemeinsamer Freund des Paares erinnert sich in Garrows Biografie an Obamas Worte: "Wenn ich mit einer weißen Frau ausgehe, habe ich hier kein Standing", soll er einst gesagt haben. 

Obama will nicht "schwarz sprechen, aber weiß schlafen"

Tatsächlich hatte Obama zu dieser Zeit einige Beispiele vor Augen, dass die Wahl des Ehepartners die Laufbahn eines Politikers maßgeblich beeinflussen konnte. Garrow führt etwa den Fall des afro-amerikanischen Senators Richard H. Newhouse Jr. auf, der mit einer weißen Frau verheiratet war. Ihm sei ständig unterstellt worden, "schwarz zu sprechen, aber weiß zu schlafen". 

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Bye-bye, Michelle! Keine tanzt so schön wie du

Solche Vorwürfe wollte Obama offenbar nicht in Kauf nehmen. Wenige Tage bevor er zu seinem Studium an der Harvard Law School aufbrach, habe er sie zwar noch gebeten, mit ihm zu kommen, erzählt Jager, aber mehr aus Verzweiflung und Angst vor einer Trennung. Doch diese folgte trotzdem.

Schon bald lernte Obama Michelle kennen, seine heutige Ehefrau. Doch auch Jager war noch einige Zeit in seinem Leben präsent. 1990 kam auch sie als Dozentin an die Harvard University. "Barack und Sheila haben sich über das gesamte akademische Jahr 1990-91 unregelmäßig getroffen, ungeachtet der Beziehung von Barack und Michelle Robinson", schreibt Garrow in seinem Buch. "Ich habe mich immer schlecht deswegen gefühlt", gesteht Jager 17 Jahre später nun dem Autor.

Die Heirat mit Michelle habe jedoch den Kontakt beendet. Heute rufe Obama sie nur noch an, um sich zu erkundigen, ob Biografen sie kontaktiert hätten.

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So rührt der US-Präsident seine Frau und seine Tochter zu Tränen
ivi

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