Die eine ist noch mit ihm verheiratet, die andere war mit ihm verlobt: In der Doku "Boris Becker: Aufstieg und Absturz einer Legende" sprechen Sharlely Becker und Alessandra Meyer-Wölden über ihre Beziehungen mit dem Tennisstar.
Das Leben von Boris Becker taugt offenbar als guter Serienstoff. Im April dieses Jahres ist beim Streaminganbieter Apple TV+ die zweiteilige Doku "Boom! Boom! – The World vs. Boris Becker" erschienen, die die Höhen und Tiefen seiner Karriere nachzeichnet.
Nur drei Monate später erscheint mit "Boris Becker: Aufstieg und Absturz einer Legende" eine weitere Doku über den früheren Tennisprofi. Der erste Teil zeichnet vor allem Beckers Erfolge nach, im zweiten Teil geht es dann um seinen Fall.
Doku "Boris Becker: Aufstieg und Absturz einer Legende" läuft bei Paramount+
In Großbritannien ist die Doku jetzt beim Streamingdienst ITVX abrufbar, in Deutschland sind die Episoden ab dem 4. August bei Paramount+ zu sehen. Anders als bei der Apple TV+ Produktion kommt Becker dieses Mal nicht selbst zu Wort. Stattdessen berichten frühere Trainer, ehemalige Weggefährten und einige von Beckers Ex-Partnerinnen von ihren Erfahrungen mit dem Sportler.
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Die Frauen, die sich im ersten Teil der Doku äußern, sind Sharlely Becker und Alessandra Meyer-Wölden. Beide berichten von den Anfängen ihrer Beziehung zu Boris Becker und schwärmen unabhängig voneinander von seiner Präsenz und seinem Charme. "Er war ein großer Mann, mit strubbeligen Haaren. Man kam nicht umhin, ihn zu bemerken", sagt Sharlely Becker über das erste Treffen mit Boris Becker, 2005 in einer Bar in Miami. Zu Beginn sei alles unkompliziert und wunderbar gewesen. "Ich habe mich in seine Leidenschaft, sein Charisma und seinen Humor verliebt." Drei Jahre waren die beiden ein Paar. Bis Boris Becker die Beziehung beendete. Wie das ablief, erinnert Sharlely Becker in der Doku so.
Boris Becker habe ihr bei einem Gespräch in seiner Wohnung in Zürich erklärt, dass er sich von ihr trennen wolle, weil sie nicht zusammenpassen würden. Sie habe nur gedacht: 'Willst du mich verarschen?'. Immerhin habe er noch kurz zuvor über eine Hochzeit gesprochen. "Ich wollte nichts anderes. Aber ich glaube, er wollte immer noch seine Freiheit", sagt Becker. "Ich erinnere es, als wäre es gestern gewesen. Es ist einer dieser Momente im Leben, die du niemals vergisst", sagt die 47-Jährige.
Viel Drama, eine Besenkammer und heute die große Liebe
1985 war Boris Becker für einige Zeit mit der drei Jahre älteren US-Tennisspielerin Susan Mascarin liiert. Nach seinem Wimbledon-Triumph antwortete der damals 17-Jährige im US-Fernsehen auf die Frage, wie es denn so mit den Frauen läuft: "Naja, auf jeden Fall waren nach Wimbledon mehr da als vorher." Mascarin ist drei Jahre älter als Becker und war damals ebenfalls Tennisprofi. Die Liaison der beiden hielt nicht lange
Im Sommer 2008 tauchten dann Paparazzi-Fotos auf, die Boris Becker gemeinsam mit Alessandra Meyer-Wölden zeigten, der Tochter seines früheren Beraters Axel Meyer-Wölden. Als Sharlely Becker diese Bilder damals sah, dachte sie: 'Diese Frau ist wunderschön, jünger'. "Das war hart. Ich habe mich noch nie so hässlich, alt und ungewollt gefühlt. Der Schmerz wollte nicht weggehen." Becker reiste nach Ibiza und betäubte ihren Liebeskummer mit Alkohol und Drogen. "Ich konnte gar nicht betrunken genug werden, um diesen Mann zu vergessen", sagt sie.
Alessandra Meyer-Wölden war 2008 mit Boris Becker verlobt
Alessandra Meyer-Wölden sagt über ihre erste Zeit mit Boris Becker: "Als Frau merkt man, wenn ein Mann an einem interessiert ist. So merkte ich schnell, dass Boris Interesse an mir hatte. Es begann ganz beiläufig. Erst Monate später wurde mir klar: Dieser Mann verfolgt mich." Sie habe sich von Beckers Avancen geschmeichelt gefühlt.
Zu ihrem Geburtstag sei er per Privatjet eingeflogen, obwohl er nicht explizit eingeladen war. So viel Einsatz habe ihr imponiert, sie habe ihm eine Chance geben wollen. "Er erschien wie der perfekte Mann. Ich sah keine Schwächen. Es war wie ein Märchen und wurde ein Tornado." Sechs Wochen nach dem Kennenlernen verlobten sich Becker und Meyer-Wölden. Drei Monate später waren sie wieder getrennt und Becker kehrte zu Sharlely zurück, die er 2009 heiratete. Die Ehe hielt neun Jahre, offiziell geschieden sind die Beckers noch nicht.
In einer Vorschau auf den zweiten Teil der Doku ist Alessandra Meyer-Wölden zu sehen, wie sie sagt: "Es kamen immer neue Frauen. Ich habe nie wieder mit ihm gesprochen." Dafür verbindet Meyer-Wölden und Sharlely Becker inzwischen eine enge Freundschaft. Ihre Erfahrungen mit Boris Becker haben die beiden Frauen zusammengeschweißt – auch wenn das vor 15 Jahren undenkbar schien.