Ex-Tennisstar Boris Becker hat erneut Ärger mit seinem zu groß geratenen Anwesen auf der spanischen Ferieninsel Mallorca. Wie die Presse am Donnerstag berichtete, stellten ihm die Behörden der Gemeinde Artá ein Ultimatum zum Teilabriss seiner Villa. Zwar hatte Becker dazu bereits eine Genehmigung erhalten, die sechsmonatige Frist zur Vorlage der detaillierten Abrisspläne habe er aber ungenutzt verstreichen lassen, hieß es. Die Behörden gewährten dem dreimaligen Wimbledon-Sieger nun zehn weitere Tage Zeit. Wenn die Unterlagen bis dahin nicht eingetroffen sind, will die Gemeinde den Abriss selbst in Angriff nehmen und Becker in Rechnung stellen.
Villa zu groß - 860.000 Euro Strafe
Der Ex-Tennisprofi hatte 1997 ein teilweise verfallenes Landhaus bei Artá im Osten der Insel gekauft und auf eine Wohnfläche von 987 Quadratmeter ausbauen lassen. Da sich das Anwesen aber in einem Landschaftsschutzgebiet befindet, ist nur eine Fläche von maximal 500 Quadratmetern zugelassen. Wegen der diversen Verstöße im Zusammenhang mit der Becker-Villa könnten die Behörden nach Presseberichten eine Geldstrafe von insgesamt fast 860.000 Euro verhängen.
Käufer verzweifelt gesucht
Offenbar versucht Becker schon seit geraumer Zeit die Villa los zu werden. Es findet sich für den stolzen Kaufpreis von acht Millionen Euro aber wohl kein Käufer.
Besuch in Erfurt abgesagt
Unterdessen hat Becker das für diesen Freitag geplante Treffen mit Schülern des Gutenberg-Gymnasiums in Erfurt kurzfristig verschoben. An dem Gymnasium hatte ein 19 Jahre alter Ex-Schüler bei einem Massaker am 26. April 2002 16 Menschen und sich selbst erschossen. «Mit Rücksicht auf die Privatsphäre der Lehrer und Kinder haben wir auf Grund des Medieninteresses die Notbremse gezogen», sagte Manager Robert Lübenoff am Donnerstag der dpa. Becker werde zu einem späteren Zeitpunkt die Schule in aller Stille besuchen.