Im Jahr 2008 waren Brad Pitt und Angelina Jolie noch verliebt. Damals kauften die beiden über eigene Firmen eine Mehrheitsbeteiligung an Château Miraval, einem Landsitz und Weingut in Südfrankreich. Dort heirateten sie 2014 und verbrachten auch mehrere Urlaube auf dem Anwesen. Für Jolie sind das offenbar zu viele romantische Erinnerungen, sie verkaufte ihre Anteile – nicht etwa an Brad Pitt, sondern an einen Unbekannten.
Diesen Verkauf will Pitt nicht akzeptieren, er fechtet ihn juristisch an. Akten, die sein Anwaltsteam nun beim Los Angeles County Superior Court eingereicht haben, zeigen seine Strategie. Pitt behauptet, das Paar hätte vereinbart, die jeweiligen Anteile an dem Familienunternehmen niemals ohne die Zustimmung des anderen zu verkaufen. Weiter behauptet der 58-jährige Schauspieler, dass Jolie, 47, ihm durch den Verkauf ihrer Anteile absichtlich "Schaden zufügen" wollte.
Pitts Lieblingsprojekt
Durch seine Arbeit sei Miraval "zu einem globalen Multimillionen-Dollar-Unternehmen und einem der weltweit angesehensten Hersteller von Roséwein" geworden, während Jolie "nichts zum Erfolg von Miraval" beigetragen habe. Weiter schreiben die Anwälte, dass Jolie ihren Anteil im Oktober an Tenute del Mondo verkaufen wollte. Eine Firma die "indirekt im Besitz und unter der Kontrolle von Yuri Shefler“ sei, einem russischen Milliardär. "Jolie verfolgte den angeblichen Verkauf im Geheimen und führte ihn dann auch durch, wobei sie Pitt absichtlich im Dunkeln ließ und wissentlich Pitts vertragliche Rechte verletzte", so die Klageschrift.

Kernstück der Klage ist die Behauptung, dass Jolies Unternehmen Nouvel Pitts Firma Mondo Bongo ein Vorkaufsrecht eingeräumt habe und der Verkauf an einen Dritten dieses Recht verletzte. Aber offenbar gibt es keine fixierte Vertragsklausel. Pitt klagt wegen Verstoßes gegen einen stillschweigend geschlossenen Vertrag.
Mörderische Geschäftstaktiken
Der zweite Pfeiler der Klage basiert darauf, dass die Person Shefler das Geschäft schädige. Der wird in der Klage beschuldigt, "mörderische Geschäftstaktiken“ zu nutzen und „zweifelhafte berufliche Verbindungen" zu pflegen. Diese Worte sollen belegen, dass der Verkauf nicht nur wegen des Vorkaufsrechts illegal sei, sondern darüber hinaus eine absichtliche Geschäftsschädigung. Shefler würde den Ruf der Marke gefährden, die Pitt „so sorgfältig aufgebaut“ hat.
Jolie hatte zuvor Probleme, ihre Anteile wegen der laufenden Scheidung zu verkaufen. Im Juli bat sie ein kalifornisches Gericht, den Verkauf zu genehmigen, obwohl das Scheidungsverfahren noch nicht abgeschlossen war, im September wurde dem zugestimmt.
Im aktuellen Prozess versuchen Pitts Anwälte, ein Geschworenenverfahren durchzusetzen.