Abtreibungsdebatte Sängerin Cher berichtet über ihre drei Fehlgeburten – und warum ihr das Thema gerade jetzt wichtig ist

Musikerin Cher bei einem Auftrit 2021
Musikerin Cher bei einem Auftrit 2021
© Richard Shotwell / AP
Als junge Frau erlitt Cher drei Fehlgeburten. Einmal musste sie in der Klinik operiert werden, weil sonst ihr Leben auf dem Spiel gestanden hätte. Heute stellt die Mutter zweier Söhne sich deshalb eine große Frage.

Sängerin Cher ("Believe") ist inzwischen 76 Jahre alt – auch, wenn man ihr das nun wirklich nicht ansieht. Sie hat zwei Söhne aus den Ehen mit ihrem langjährigen Gesangspartner Sonny Bono und dem Musiker Greg Allman und scheint mit ihrem Leben und ihrer Karriere heute sehr zufrieden zu sein. Auch, wenn beides sehr bewegt verlief und die Musikerin Höhen und Tiefen durchstehen musste. Von einigen besonders schweren Momenten war jedoch bisher nichts bekannt – bis jetzt.

Am Dienstag schrieb Cher auf Twitter, dass sie als junge Frau schwere Schicksalsschläge hinnehmen musste: "Als ich jung war, hatte ich drei Fehlgeburten", berichtet sie. Etwas, das leider vielen Frauen passiert – auch, wenn nur selten offen darüber gesprochen wird. "Die erste passierte mir mit 18. Ich war alleine zu Hause. Als Sonny heimkam, saß ich schluchzend und zitternd auf dem Boden." Ihr damaliger Mann machte sich natürlich sofort große Sorgen und brachte seine schwangere Frau zu einem Arzt.

Cher erlitt drei Fehlgeburten

"Als wir zum Doktor kamen, schrie ich schon vor Schmerzen, ich konnte nicht mal im Aufzug damit aufhören", berichtet sie weiter. "Der Arzt schickte mich sofort ins Krankenhaus, wo ich direkt operiert werden musste." Wenn eine Schwangerschaft so problematisch wird, dass das Baby nicht überleben kann und das Leben der Mutter gefährdet wird, ist das oft die einzige Lösung: Ein Abbruch der gefährlichen Schwangerschaft. Aber genau das ist in Teilen der USA inzwischen verboten – selbst wenn das Baby nicht überlebensfähig wäre. Und teils gibt es selbst dort, wo wo es legal noch erlaubt wäre, schlicht keine Ärzte oder Kliniken mehr, die Abbrüche durchführen – aus Angst vor rechtlichen Schwierigkeiten oder gesellschaftlicher Ächtung.

Für Cher ist das schlicht unfassbar. Auf Twitter fragt sie bitter: "Was würde heutzutage mit mir passieren?" Eventuell würde man in der Klinik zögern, ihr zu helfen, ihr Leben gefährden. Eine Situation, mit der sich viele Schwangere derzeit in den USA konfrontiert sehen. Cher ist übrigens nicht die einzige Musikerin, die sich gegen die restriktiven Gesetze in puncto Abtreibung engagiert – kürzlich äußerte sich auch Lizzo, 34, und kündigte an, 500.000 US-Dollar der Einnahmen ihrer kommenden Tournee an die Organisation "Planned Parenthood" zu spenden, die sich bemüht, Frauen sichere Abtreibungen zu ermöglichen. Ihr Konzertveranstalter versprach, noch einmal dieselbe Summe draufzulegen und so insgesamt eine Million Dollar zu spenden.

wt

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