Diana-Fall Al-Fayed verklagt Scotland-Yard-Chef

Al-Fayed, Vater des mit Prinzessin Diana tödlich verunglückten Dodi, lässt nicht locker: Nach wie vor glaubt der britische Millionär an ein Mordkomplott und verklagt nun den früheren Scotland Yard-Chef, weil der Hinweise zurückgehalten haben soll.

Fast zehn Jahre nach dem Tod von Prinzessin Diana verklagt der ägyptische Millionär Mohammed Al-Fayed jetzt einen früheren Chef von Scotland Yard, weil er Hinweise auf ein Mordkomplott zurückgehalten habe. Damit wirft der Hotel- und Kaufhausbesitzer, dessen Sohn Dodi im Sommer 1997 zusammen mit Diana bei einem Autounfall in Paris umkam, dem damaligen Polizeichef Lord Condon die Beeinträchtigung der französischen Ermittlungen vor.

Lord Condon habe die Franzosen bewusst nicht über die dokumentierte Angst Dianas vor einem Mordanschlag informiert, heißt es nach Angaben des Senders BBC vom Montag in der Klage vor einem Pariser Gericht. Der frühere Scotland-Yard-Chef erklärte, er habe uneingeschränkt mit den französischen Behörden kooperiert.

Alle Ermittlungen deuten auf einen Unfall hin

Al-Fayed macht hingegen geltend, dass die Prinzessin bereits zwei Jahre vor dem Unfall in einem Pariser Autotunnel ihren Anwälten in London gesagt habe, sie befürchte ein Komplott, mit dem sie "aus dem Weg geschafft" werden solle. Laut BBC hat Lord Condon dies drei Wochen nach Dianas Tod erfahren. Er sei aber zu der Ansicht gekommen, die Information sei nicht relevant, da der Tod Dianas eindeutig als Ergebnis eines Unfalls eingestuft worden war, den der betrunkene Fahrer des Wagens verursacht habe.

Der Ägypter erklärt in seiner Klage, Hinweise auf Dianas Furcht vor einem Mord hätte den französischen Ermittlern unbedingt zur Kenntnis gebracht werden müssen. Sie hätten ihre Untersuchungen dann möglicherweise einer erneuten Prüfung unterzogen. Ohne jemals Beweise vorgelegt zu haben, behauptet Al-Fayed seit Jahren, Diana und sein Sohn seien auf Betreiben des britischen Königshauses ermordet worden, weil die Prinzessin von Dodi schwanger gewesen sei.

Im Februar hatte der Millionär erreicht, dass die derzeit in London anhängige gerichtliche Untersuchung des Diana-Todes doch von einer Geschworenenjury und nicht allein von der Untersuchungsrichterin entschieden wird. Grundlage der Untersuchung ist ein Bericht des früheren Scotland-Yard-Chefs Lord Stevens. Der Nachfolger von Lord Condon war im vergangenen Dezember ebenso wie die französische Polizei zu dem Schluss gekommen, dass der Tod Dianas durch einen Unfall herbeigeführt wurde, an dem der Fahrer schuld war.

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