Filmregisseur Roman Polanski "Bleibe der Schweiz in Freundschaft verbunden"

Neun Monate musste Roman Polanski zittern, ob ihn die Schweiz in sein Heimatland USA ausliefern würde. Auf einem Jazzkonzert hat der nun freigelassene Filmregisseur bekannt, keinen Groll gegen das Alpenland zu hegen.

Filmregisseur Roman Polanski hat sich fünf Tage nach der Aufhebung seines Hausarrests in einer ersten Stellungnahme versöhnlich gezeigt. Er bleibe der Schweiz in Freundschaft verbunden, sagte er der Schweizer Nachrichtenagentur sda zufolge kurz vor dem Besuch eines Konzerts seiner Frau beim Jazzfestival in Montreux am Samstagabend.

Polanski bedankte sich bei den vielen Menschen, die ihn während der neun Monate Hausarrest in seinem Chalet in Gstaad unterstützt hätten. Er dankte zudem seiner Frau Emmanuelle Seigner und seinen Kinder. "Ohne sie wäre es mir nicht gelungen, die Würde und das Durchhaltevermögen zu bewahren."

In die Bundesrepublik könnte Polanski derzeit trotz eines internationalen Haftbefehls unbehelligt einreisen. Das berichtete das Nachrichtenmagazin "Focus" unter Berufung auf das Bundesamt für Justiz (BfJ). Ein BfJ-Sprecher sagte dem Magazin: "In Deutschland besteht kein Fahndungsaufruf gegen Herrn Polanski." Das habe die Bundesregierung bereits vor längerer Zeit entschieden. "Bei einer Einreise würde Herr Polanski somit nicht festgenommen."

Die Schweizer Justiz hatte am vergangenen Montag bekanntgegeben, dem Auslieferungsgesuch der USA nicht entsprechen zu wollen. Polanski war am 26. September 2009 bei der Einreise in die Schweiz auf Veranlassung der USA verhaftet worden. Die Amerikaner werfen dem 76- Jährigen vor, sich in den 70er Jahren an einer Minderjährigen vergangen und dann der US-Justiz entzogen zu haben.

DPA
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