Harry-Potter-Fans werden ihn kaum wieder erkannt haben: Josh Herdman spielte in allen acht Teilen der erfolgreichen Kinderbuchverfilmung von Joanne K. Rowling den Fiesling Gregory Goyle. Als Handlanger von Draco Malfoy gehörte er zur Seite des Bösen, war ein Spross aus dem Hause Syltherin: linkisch und übergewichtig.
Doch aus dem pummeligen Harry-Potter-Darsteller von damals ist ein durchtrainierter Athlet geworden. 15 Jahre nach dem ersten Potter-Film hat Herdmen Bauchspeck gegen Glatze, Tattoos und jede Menge Muckis getauscht. Der inzwischen 28-Jährige ist noch immer Schauspieler, hat aber ein zweites Standbein: als Käfigkämpfer.
Harry-Potter-Star im Käfig
Am Samstagabend feierte Herdmen seinen Einstand als Cage-Fighter in London, kämpfte gegen den Polen Janusz Walachowski. "Es ist martialisch, aufregend und unvorhersehbar", sagte er der britischen Tageszeitung "The Mirror" über seine Sportart. "Käfigkämpfe finde ich interessanter als Boxen", erklärte Herdmen, der außerdem die japanische Kampfkunst Jiu Jitsu betreibt.
Die Schauspielerei will der ehemalige Harry-Potter-Darsteller aber auf keinen Fall aufgeben. "Ich habe immer noch einen Agenten und gehe zu Castings. Aber es ist ein bisschen so, als würde Lotto spielen, um sich seinen Lebensunterhalt zu verdienen", sagte Herdmen, der seit seiner Harry-Potter-Karriere nur wenige Engagements hatte. Zuletzt spielte er 2013 in einer BBC-Serie mit, eine Hauptrolle blieb aus.
Gute Käfigkämpfer verdienen hunderttausende Euro
Mixed Martial Arts, zu denen auch die Käfigkämpfe gehören, erfreuen sich in Großbritannien großer Beliebtheit. Obwohl die Sportart wegen ihrer Brutalität in der Kritik steht, pilgern Zehntausende zu den Events. Gute Kämpfer können mehrere hunderttausend Euro im Jahr verdienen. Für Hardmen eine willkommene Einnahmequelle. Seinen Kampf gegen Walachowski hat er jedenfalls gewonnen - ganz ohne schwarze Magie.