Der zweite Tag vor Gericht in Fairfax, Virginia, hat gezeigt, worauf sich Fans erneut einstellen müssen: Johnny Depp und Amber Heard bekriegen sich (mal wieder) öffentlich. In ihren Plädoyers schilderten sowohl die Anwälte von Heard als auch die von Depp angebliche Gewalteskapaden der jeweils anderen Partei. Dabei wurden sie teilweise grafisch. Depp solle Heard mit einer Schnapsflasche penetriert haben, sagte Heards Anwältin, während Depps Verteidigung den Spieß umdrehte und die "Aquaman"-Schauspielerin beschuldigte, Depp mehrfach angegriffen zu haben.
Johnny Depp gegen Amber Heard: Es geht (auch) um Millionen
Der "Fluch der Karibik"-Star verlangt wegen Verleumdung rund 50 Millionen Dollar (umgerechnet gut 45 Millionen Euro) Schadenersatz sowie eine Geldbuße von 350.000 Dollar von seiner Ex-Frau. Die Schauspielerin fordert in ihrer Gegenklage unter anderem wegen Verleumdung Schadenersatz in Höhe von 100 Millionen Dollar und eine Geldbuße von 350.000 Dollar. Dabei geht es um so viel mehr als "nur ein paar" Millionen.
Denn besonders Depps Karriere und sein öffentliches Ansehen sind ramponiert. Erst im Herbst 2020 verlor er seine Verleumdungsklage gegen die britische Zeitung "The Sun", die ihn einen "Frauenschläger" genannt hatte. Kurze Zeit später war er auch seine Rolle im "Harry Potter"-Spin-Off "Phantastische Tierwesen" los. Von großen Kinoprojekten, die dem Filmstar Weltruhm einbrachten, fehlte aktuell jede Spur.
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Versuch, die Karriere zu retten
Doch auch Amber Heard ist weiterhin darum bemüht, ihren Vorwürfen Ausdruck zu verleihen. Besonders Depps Fans glauben der Schauspielerin noch immer nicht. Bodycam-Aufnahmen der Polizei, die im April 2021 auftauchten, nährten die Zweifel nur noch. Die Aufnahmen zeigen den zweiten Polizeieinsatz am 21. Mai 2016 im Penthouse der beiden in Downtown L.A.. Zu sehen sind Heard und mehrere ihrer Freunde. Depp ist nicht mehr vor Ort, laut Aussagen der Anwesenden sei er vor ungefähr zwei Stunden gegangen. Auffällig ist, dass das Penthouse keine Spuren von Chaos zeigt. Das ist pikant, weil Heard und ihre Freundin Racquel Pennington während der Ermittlungen aussagten, Depp habe die Küche verwüstet und Heard mit einem Telefon geschlagen. Die heute 35-Jährige reichte damals Fotos ein, um dies zu beweisen.
Beim Zivilprozess, der rund sechs Wochen dauern soll, werden beide Parteien erneut Anschuldigungen äußern und darauf hoffen, dass die Jury in ihrem Sinne entscheidet. Ob besonders Depps Image den erneuten Prozess überleben wird, bleibt abzusehen.
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