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Spanisches Königshaus Ex-König Juan Carlos ist zurück in der Heimat – aber im Palast darf er nicht schlafen

Juan Carlos von Spanien ist das erste Mal in knapp zwei Jahren in seinem Heimatland
Juan Carlos von Spanien ist das erste Mal in knapp zwei Jahren in seinem Heimatland
© Europa Press/ABACA/ / Picture Alliance
Da ist er wieder! Ex-König Juan Carlos ist zurück in Spanien. Fast zwei Jahre lang hat er sich in Abu Dhabi aufgehalten. Einige Skandale waren dem vorausgegangen.

Im August 2020 teilte das spanische Königshaus mit, dass der frühere Monarch Juan Carlos sein Heimatland verlassen und sich in Abu Dhabi niederlassen werde. Seine Ehefrau Sofía ließ der Ex-König in Spanien zurück. Am Donnerstagabend landete Juan Carlos zum ersten Mal wieder auf spanischem Boden. Er landete auf dem Vigo-Peinador-Flughafen in Galizien und wurde von seiner Tochter Elena und Freunden in Empfang genommen. 

Wenige Stunden zuvor hatte der Palast mitgeteilt, dass Juan Carlos nach Spanien kommen werde, um einer Segel-Regatta beizuwohnen. Zudem werde der 84-Jährige am Montag nach Madrid reisen, um dort König Felipe, seine Ehefrau Sofía und weitere Familienmitglieder zu treffen.

Juan Carlos' Gastgeber ist "überwältigt" vom Besuch des Ex-Monarchen

Seine Zeit in Galizien wird Juan Carlos neben dem Segelboot bei seinem langjährigen Freund Pedro Campos verbringen, meldet "hola.com". Campos war Profi-Segler und ist Präsident des Sanxenxo Yacht Clubs, der die Regatta ausrichtet. Er sagte "elmundo.es", dass er über den Besuch des früheren Monarchen "erfreut" sei, aber auch ein bisschen "überwältigt". 

Wie die Seite weiter berichtet, sei es noch nicht klar, ob Juan Carlos tatsächlich segeln werde oder nur zuschaue. Dies werde spontan entschieden, wenn die Regatta am Freitag beginne. 

Seine Skandale verfolgen Spaniens Ex-König bis heute

Während der Vater des amtierenden Königs in Galizien freundlich empfangen wird, ist die Stimmung im Land nicht ungetrübt. "El Mundo" titelt in einem anderen Online-Artikel: "Das Spektakel der Rückkehr des Emeritus erschwert den Plan von La Moncloa mit der Krone". In Spanien trägt Juan Carlos den Titel König Emeritus, La Moncloa heißt der Sitz des Ministerpräsidenten. Das spanische Königshaus steht seit Jahren unter Druck – nicht zuletzt durch Juan Carlos selbst.

2012 kommt heraus, dass sich Juan Carlos die Hüfte gebrochen hat – auf der Jagd in Afrika. Es taucht ein Bild des damaligen Königs mit einem erlegten Elefanten auf. In der Jagdgesellschaft eine Dame, die seine Geliebte gewesen sein soll. Dann geriet seine jüngste Tochter Cristina und ihr Ehemann Iñaki Urdangarin unter Verdacht, Geld gewaschen und veruntreut zu haben. Sogar Juan Carlos' Name wurde im Fall Nóos genannt. Der König sowie seine Tochter wurden später entlastet. 2014 dankte der Monarch ab und hinterließ das Königshaus in einer tiefen Krise. In den Jahren vor seiner Flucht ins Exil wurde gegen Juan Carlos ermittelt. Außerdem gab seine angebliche Geliebte ein Fernsehinterview und sprach über die gemeinsame Zeit. Demnach soll Juan Carlos ihr nicht nur 65 Millionen Euro geschenkt haben, sondern auch seine Frau Sofía für sie verlassen haben wollen. 2020 folgte der Umzug in die Vereinigten Arabischen Emirate.

Seit seiner Thronbesteigung liegt es an König Felipe und Königin Letizia, die bedrohte Monarchie zu retten. Vor wenigen Wochen beschlossen Regierung und Königshaus, Maßnahmen für mehr Transparenz und Effizienz einzuführen. Darüberhinaus sollen auch die königlichen Konten vom Rechnungshof überprüft werden. Es geht ums Überleben der Monarchie – dass nach Felipe auch noch dessen älteste Tochter Leonor auf dem Thron sitzt. Juan Carlos hält man dafür lieber auf Abstand. Eine Übernachtung im Madrider Palast stand daher außer Frage.

Quellen: Hola, El Mundo

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