Crime Story Fast allein

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  • von Antonia Schaefer
Ein Ehepaar sucht sein Glück in einem verlassenen spanischen Dorf. Am Ende ist es nicht verlassen genug
Ruinen in Santoalla do Monte
Santoalla do Monte schien der passende Ort zu sein, wenn man die Natur liebte und genug hatte von Menschen
© Eline van Nes

Santoalla do Monte liegt auf 945 Meter Höhe, eingebettet zwischen grünen Hügeln. Wälder, so weit der Blick reicht. Eine schmale Straße führt hinauf in das kleine Dorf, sie schlängelt sich die dunkelgrün bewachsenen Hänge hinauf. Santoalla ist nur noch eine Ansammlung von Ruinen, ein einziger Balkon leuchtet türkis, wie frisch gestrichen. Er gehört zum Haus von Margo Pool, weiß getünchter Stein mit Wellblechdach. In Plastikblumenkästen wachsen Kräuter, auf einem Holzschild über dem großen Panoramafenster steht „Welcome“.

„Hin und wieder höre ich ein Krachen“, sagt Pool, während sie an den Ruinen vorbei zu ihrem Haus geht. Immer dann, wenn ein weiterer morscher Teil eines der umstehenden Häuser der Witterung nachgibt. Die Vereinsamung Santoalla do Montes begann, lange bevor Margo Pool an diesen Ort zog. Vor 26 Jahren war sie mit ihrem Mann hergekommen, weil sie genug hatte von den Menschen. Seit Martin, ihr Mann, verschwand und später die Nachbarsfamilie das Dorf verlassen musste, ist Margo Pool die einzige Bewohnerin von Santoalla do Monte.

Detailaufnahme von Ästen, die eine Hauswand emporwachsen
Das Dorf ist einsam, die Natur regiert
© Eline van Nes