Krankenhausaufenthalt Maradona gegen eigenen Willen eingeliefert

Der frühere argentinische Starfußballer genoss das Leben in vollen Zügen. Nun muss er dafür büßen. Gegen seinen Willen wurde er in eine Klinik eingeliefert. Diagnose: zu viel gegegessen, getrunken und geraucht".

Exzessives Essen, Trinken und Rauchen haben nach ärztlichen Angaben die Gesundheit des argentinischen Fußballidols Diego Maradona aus dem Gleichgewicht gebracht. Der 47-Jährige, der sich vor zwei Jahren im Kampf gegen Fettleibigkeit den Magen verkleinern ließ, wurde am Mittwoch in Buenos Aires in ein Krankenhaus eingeliefert.

Maradonas Arzt Alfredo Cahe beruhigte am Donnerstag die Fans, von denen etliche besorgt vor der Klinik warteten. Maradonas Leben sei in keinerlei Gefahr und er sei in die Privatklinik Guemes gegen seinen Willen gebracht worden: "Er wollte nicht dahin", sagte Cahe. Der Arzt sagte vor Journalisten, im Blutkreislauf Maradonas sei durch eine ungesunde Lebensweise ein Ungleichgewicht entstanden. Maradona habe "exzessiv gegegessen, getrunken und geraucht". Kurz nach Maradonas Einlieferung trafen seine Töchter Dalma und Giannina in der Klinik ein. Spekulationen über seinen Gesundheitszustand waren die Spitzennachricht in den argentinischen Medien.

Der steile Abstieg des Diego M.

Maradona führte die argentinische Nationalelf 1986 zum Weltmeistertitel und ist vom Weltfußballverband als einer der besten Fußballspieler aller Zeiten gewürdigt worden. Doch bereits während seiner Karriere gab es Probleme: 1991 wurde er nach einem positiven Dopingtest 15 Monate gesperrt, auch bei der Fußball-WM 1994 in den USA fiel er bei einer Dopingkontrolle durch. Seine aktive Laufbahn beendete er 1997. Er wurde kokainsüchtig und nahm dramatisch zu. In den Jahren 2000 und 2004 wurde er wegen Gesundheitsproblemen in Krankenhäusern behandelt; im September 2004 ließ er sich in Havanna in einer Spezialklinik für mentale Probleme behandeln. 2005 ließ er sich in Kolumbien den Magen verkleinern und wirkte danach wieder schlanker.

Im selben Jahr moderierte er in Argentinien die sehr erfolgreicher Show "La Noche del 10" - eine Referenz an sein Trikot als Spielmacher mit der Nummer zehn. In einer Sendung gab er zu, dass im Viertelfinale gegen England 1986 nicht "die Hand Gottes" den Ball ins Tor geschlagen habe, sondern er selbst "in einer Art Bubenstreich". Cahe hatte am Wochenende gesagt, Maradona wolle möglicherweise "Ferien" zum Abnehmen in der Schweiz machen. Maradona hatte sich 1996 als Privatpatient in einer psychiatrischen Klinik im Berner Jura wegen seiner Kokainsucht behandeln lassen.

AP
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