Der französische Schauspieler Gérard Depardieu wird möglicherweise bald Kulturminister der russischen Republik Mordwinien. Erst kürzlich nahm er die russische Staatsbürgerschaft an und hat sich seitdem immer wieder als Befürworter des russischen Präsidenten Wladimir Putin gezeigt, was vor allem in seiner Heimat Frankreich scharf kritisiert wurde.
Der Steuerflüchtling, der nun eine neue Heimat gefunden hat, wird vom kontroversen Führer des Landes so begeistert aufgenommen, dass er ihm nun auch angeboten hat, selbst in der Politik als Kulturminister mitzumischen.
Seine politischen Ansichten erklärte Depardieu bereits am Wochenende im russischen Staatsfernsehen. Dabei verteidigte er nicht nur Putin, sondern machte auch seinem Ärger über die Opposition Luft. "Die russische Opposition hat kein Programm", so der 64-Jährige. "Leider ist die Masse dumm. Nur das Individuum ist schön."
Glänzende Werbung für Russland gemacht
Auch in der Kontroverse um die Verurteilung und Verhaftung der Protestband Pussy Riot steht Depardieu ganz hinter seinem Präsidenten. So behauptet er, dass die drei Frauen, die in einer christlichen Kirche protestierten, mit derselben Aktion aus einer Moschee "nicht lebend herausgekommen wären".
Russische Medien hatten den Franzosen bereits in den höchsten Tönen gelobt. "Dass Gérard Depardieu die russische Staatsbürgerschaft bekommen hat, freute die einen und ärgerte die anderen", schrieb die Moskauer Boulevardzeitung "Komsmolskaja Prawda" vergangene Woche. Mit seinem guten Image habe er glänzende Werbung für Russland gemacht.
Der Weg Dépardieus führt definitiv nicht mehr zurück in seine Heimat Frankreich. Zum einen versteht er sich glänzend mit Russlands Präsident, zum anderen hat Dépardieu es sich mit den Landsleuten verscherzt. Die Zukunft heißt voraussichtlich: Mordwinien.
