König Charles III. will, dass er auszieht, Prinz Andrew weigert sich bisher hartnäckig: Seit Monaten schwelt ein Streit zwischen den Brüdern um die Royal Lodge. Das herrschaftliche Anwesen auf dem Gelände von Schloss Windsor ist seit 2003 das Zuhause von Prinz Andrew und seiner Ex-Frau Sarah Ferguson.
Andrew und Ferguson sollen nun aber in das ebenfalls in Windsor gelegene, aber deutlich kleinere Frogmore Cottage ziehen – so zumindest die Pläne von König Charles. Doch sein Bruder klammert sich mit aller Macht an die Royal Lodge, die 30 Zimmer und ein 98 Hektar großes Grundstück besitzt.
Prinz Andrew will die Royal Lodge nicht verlassen
Wie die britische Zeitung "Daily Mail" berichtet, sollen Andrew nicht einmal umfangreiche Baumaßnahmen dazu bewegen können, die Royal Lodge – vorübergehend – zu verlassen. "Es ist absurd. Andrew hat in diesem Sommer eine Dachreparatur geplant, die mehrere Monate dauern wird. Man hat ihm gesagt, dass es problematisch sein könnte, während der Renovierung im Haus zu bleiben. Aber er zögert, das Haus zu verlassen", zitiert die Zeitung eine anonyme Quelle. Andrews Sorge: Aus einem Auszug auf Zeit könnte ein Auszug für immer werden. Ein Risiko, das der Prinz nicht eingehen möchte.
Bis zu ihrem Tod lebte Queen Mum in der Royal Lodge, die wie viele königliche Paläste zum Crown Estate gehört. 2003 übernahm Prinz Andrew das Anwesen und schloss einen lukrativen Deal: Er pachtete die Immobilie für eine Laufzeit von 75 Jahren zu günstigen Konditionen. Laut der britischen Zeitung "The Mirror" zahlt er nur 250 Pfund Miete pro Woche. Dafür verpflichtete sich Andrew, die Kosten für Renovierungsarbeiten an dem denkmalgeschützten Gebäude selbst zu tragen. Rund sieben Millionen Pfund soll er bereits investiert haben. Auch die anstehende Dachsanierung zahlt Andrew aus eigener Kasse.
Wie ernst es König Charles III. mit den Umzugsplänen für seinen jüngeren Bruder meint, zeigt die Tatsache, dass er Andrew bereits die jährliche Apanage in Höhe von 250.000 Pfund gestrichen hat. Die verstorbene Queen hatte diese Summe jahrzehntelang an ihren Sohn überwiesen, damit er davon die laufenden Kosten für die Royal Lodge zahlen kann. Ohne diese Zuwendung – so offenbar Charles' Gedanke – kann sich Andrew den Unterhalt für das teure Anwesen nicht mehr leisten und muss früher oder später ausziehen.
Quellen: "Daily Mail", "The Mirror"