Für sie war das Gefängnisurteil ein Schock: Lilly Becker hatte nicht damit gerechnet, dass der Vater ihres Sohnes, Boris Becker, zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt würde. "Ich weiß nicht genau, welche Gefühle ich jetzt habe. Ich habe dieses Urteil nicht erwartet – ich glaube niemand", sagte sie im Interview mit RTL. Ihre größte Sorge sei der gemeinsame Sohn Amadeus, von dem sich Boris Becker noch am Freitagmorgen verabschiedet hat.
Lilly Becker spricht über Gefängnisurteil von Boris Becker
"Ich wollte unbedingt dieses Statement machen, weil wir einen gemeinsamen Sohn haben, der gerade zwölf Jahre alt ist. Er weiß von nichts und ich weiß auch nicht, wie ich ihm das alles erkläre", sagte Becker und zeigte sich tapfer. "Er ist der Vater meines Sohnes. Ich bin hier und bleibe hier. Mein Name ist Becker. Ich bin ganz stolz auf meinen Nachnamen und wir schaffen das alles", betonte sie im Interview.
Das Urteil habe sie überrascht, immerhin hat die Tennislegende "niemanden ermordet", sondern es ging um "etwas mit Steuern". "Diese Strafe, die er jetzt bekommen hat, hat er einfach nicht verdient. Ich bin nicht böse. Was auch passiert, ich stehe hinter ihm", sagte sie und demonstrierte den Zusammenhalt der großen Patchworkfamilie. Angst habe sie keine, sie habe von Boris gelernt, was es heißt, taff zu sein. "Ich frage nach Ruhe für unser Kind Amadeus, denn er ist wirklich noch unschuldig. Es ist nicht das Ende der Welt. Boris schafft das alles und wird rauskommen wie ein Hero – er ist einfach ein Hero. Ein Hero für unser Kind, für unseren Sohn", sagte sie und erwähnte auch den Rest der Familie: "Amadeus, Noah, Elias, Barbara und seine Freundin – wir stehen alle hinter Boris, egal was passiert."
Zellen, kleiner als manche Besenkammer: So sieht das Gefängnis aus, in dem Boris Becker zeitweise einsaß

Amadeus weiß (noch) von nichts
Sie liebe Boris und stünde immer hinter ihm, doch ihr Augenmerk liege zurzeit auf Amadeus. Sie wolle gemeinsam mit ihm beten, erklärte Lilly Becker, brauche aber psychologische Hilfe, um ihm die Hiobsbotschaft mitzuteilen. "Ich glaube, jetzt muss Amadeus ein bisschen schneller erwachsen werden. Ich muss es ihm irgendwann erzählen. Sein Vater hat nichts Falsches gemacht, nur etwas Dummes", erklärte sie und verriet, was Amadeus gerade erst über seinen Vater gesagt hat: "Wenn ein Kind seine Eltern liebt, kann nichts dazwischenkommen. Amadeus hat mir vorgestern noch erzählt: 'Mama ich habe den besten Vater der Welt.' Als ich fragte warum, sagte er: 'Weißt du Mama, er ist immer da für mich.' Amadeus hat absolut keine Ahnung was zwischen mir und Boris passiert ist."
Das Interview mit Lilly Becker wurde dem stern von RTL bereitgestellt.