Im August 2018 bekam Schauspielerin Selma Blair eine niederschmetternde Diagnose: Die 46-jährige leidet an Mulitpler Sklerose, kurz MS. "Ich bin behindert", schrieb Blair damals bei Instagram. Seitdem dokumentiert die Schauspielerin, die zuletzt unter anderem für die Netflix-Serie "Another Life" vor der Kamera stand, ihr Leben mit der chronischen Entzündungskrankheit auf ihrem Profil bemerkenswert offen.
So postete sie etwa am Freitag ein Bild, in dem sie offenbar nach einem Blutplasma-Austausch erschöpft im Bett liegt und sich bei den Spendern bedankt. Am Samstag postete sie ein weiteres Bild, das sie mit erschöpftem Gesichtsausdruck im Bett zeigt. Dazu schreibt Selma Blair: "Hier ist die Wahrheit. Ich fühle mich höllisch krank. Ich muss brechen und all diese Sachen, über die man höflicherweise nicht spricht. Mein Sohn ist weggerannt. Vor mir. Ich muss ihn in die Schule bringen. Die Behandlung fordert ihren Tribut. Ich werde da durchkommen. Wir werden. Es wird vorübergehen." Sie sei jedoch froh, dass es sie getroffen habe und nicht ihr Kind, teilt sie mit. Und weiter: "Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich mich jemals wieder gut fühle".
Multiple Sklerose - wenn der Körper sich selbst bekämpft
Multiple Sklerose gehört - wie zum Beispiel auch Rheuma, Neurodermitis, Schuppenflechte oder Morbus Crohn - zu den sogenannten Autoimmunerkrankungen. Das bedeutet, dass das Immunsystem, das den Organismus eigentlich gegen Krankheitserregern von außen schützt, sich aufgrund einer Fehlfunktion gegen Teile des eigenen Körpers richtet und diese angreift - im Fall von Multipler Sklerose das Zentrale Nervensystem. Eine chronische Entzündung ist die Folge. Die Ursachen für diese Fehlfunktion sind bis heute ein medizinisches Rätsel.
Multiple Sklerose ist nicht heilbar. Bekannte Behandlungen zielen vor allem darauf ab, ein Fortschreiten der Erkrankung aufzuhalten, Symptome zu lindern und die beschwerdefreie Zeit zwischen zwei Schüben zu verlängern. Während eines Schubs können vielfältige Beschwerden auftreten - etwa depressive Verstimmungen, Lähmungen, Schmerzen -, welche die die Alltagsfähigkeit und Lebensqualität der Betroffenen mitunter stark beeinträchtigen.
Nach Angaben der "Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft" leben weltweit etwa 2,5 Millionen Menschen mit MS, davon knapp ein Zehntel in Deutschland. Frauen erkranken etwa doppelt so häufig wie Männer.
