Carole Middleton gründete 1987 das Partyartikel-Versandhaus "Party Pieces", 2023 meldeten die Middletons Konkurs an. 36 Jahre lang beschäftigten sie als Familienunternehmen bis zu 30 Mitarbeiter. Viele Jahre war "Party Pieces" das unternehmerische Baby der Familie. Noch zum 30. Jubiläum, 2017, zeigte Carole Middleton ein altes schwarz-weiß Foto aus der Zeit der Firmengründung, umringt von fröhlichen Kindern auf einem Kindergeburtstag. Dann kam Covid-19.
Die Middletons gaben als Grund für den Konkurs der Firma an, dass die Covid-Pandemie das Unternehmen in massive Schwierigkeiten stürzte. Versammlungen und private Feiern wurden verboten. Laut dem britischen Magazin "Daily Mail" erhielten sie einen Corona-Unterstützungskredit, von dem mussten jedoch 250.000 Euro zurückgezahlt werden. Aber alles half nichts, das Unternehmen hatte auch noch Steuerrückstände in Höhe von etwa 700.000 Euro.
Im Frühsommer 2023 wurde es dann offiziell. "Party Pieces" wurde verkauft. Um die 200.000 Euro sollen die Middletons noch für Lagerbestände und den Kundenstamm erhalten haben. Der Käufer James Sinclair ist ein Profi, betreibt eine Party- und Event-Agentur, die auf Feiern für Kinder spezialisiert ist. Alle zwölf Angestellten konnten übernommen werden. Dennoch gab es am vergangenen Wochenende Tumulte in Bucklebury, so schreibt es die "Daily Mail".
Eine Art Hasskampagne in Form von Plakaten tauchte auf. Rund um den kleinen Ort in England sollen laut des britischen Newsportals Plakate mit Botschaften an die Middletons an Bäumen und Laternenpfählen aufgehängt worden sein. Vermutlich sind geprellte Gläubiger und Lieferanten die Verursacher. Beim Verkauf des Unternehmens soll es offene Rechnungen im Wert von 2,6 Millionen Pfund gegeben haben, die die Middletons durch den Konkurs-Verkauf nicht mehr bezahlen mussten.
Gläubiger vertrauten auf die familiäre Bindung zu Herzogin Kate und Prinz William
Die "FAZ" beschrieb ein Beispiel: "Ein Lieferant für Helium zum Füllen von Partyballons, der Außenstände von etwa 25.000 Euro geltend mache, habe angegeben, er fühle sich von Middletons getäuscht; er habe der Schwiegermutter des künftigen Königs vertraut."
Als "Party Pieces" noch ein rentables Unternehmen war, halfen die Gewinne dem Ehepaar ihre drei Kinder auf das Marlborough College zu schicken, wo die Gebühren 42.930 Pfund pro Jahr betragen. Außerdem kauften sie ein georgianisches Herrenhaus mit sieben Schlafzimmern für rund fünf Millionen Pfund. Nun fordern die Gläubiger die Middletons auf, ihre offenen Rechnungen aus eigener Tasche zu bezahlen.
Ein Bewohner von Bucklebury sagte gegenüber dem britischen Magazin "The Sun": "Carole und Michael sind unglaublich beliebt. Alle sind entsetzt über diese Plakate. Es ist unfair, dies in ihrem Heimatdorf zu tun, nur wenige Meter von ihrem Wohnort entfernt."
Herzogin Kates Bruder James Middleton, der mit seiner schwangeren französischen Frau Alizee in der Nähe wohnt, soll über die Plakate erbost gewesen sein und wurde Berichten zufolge dabei gesehen, wie er sie abriss.
Quelle: Daily Mail, FAZ, The Sun