"Orange Is The New Black" Schlechte Bezahlung: Star aus erfolgreicher Netflix-Serie musste nebenbei noch kellnern

Diane Guerrero in der Netflix-Serie "Orange Is The New Black"
Diane Guerrero als Gefängnisinsassin Maritza in der Netflix-Serie "Orange Is The New Black"
© Everett Collection / Imago Images
Die Schauspieler streiken für mehr Geld. Wie schlecht Serienrollen teilweise bezahlt sind, berichten die Mitwirkenden der Netflix-Gefängnisserie "Orange Is The New Black".

Mit ihrer Rolle als Maritza Ramos in der Netflix-Serie "Orange Is The New Black" wurde Diane Guerrero bekannt. Die Serie wurde zum Riesenerfolg, lief über sieben Staffeln und gewann diverse Preise. Doch Guerrero lebte während der Dreharbeiten nicht etwa ein schillerndes Schauspieler-Leben, wie man meinen könnte – eher im Gegenteil.

Dem "New Yorker" berichtete die 36-Jährige davon, wie schlecht sie für ihre Rolle bezahlt worden sei. Während Netflix mit der Serie Millionen verdient habe, habe sie neben der Schauspielerei noch einer anderen Arbeit nachgehen müssen, um über die Runden zu kommen: Guerrero arbeitete als Kellnerin in einer Bar. 

"Orange Is The New Black": Schauspielerin wurde beim Kellnern von Fans erkannt

Dort sei sie auch von Fans erkannt worden, was für sie unangenehm gewesen sei. "Wie konnte ich diesen fremden Menschen erzählen, wie viel ich dafür bekam, in einer Serie mitzuspielen?", fragte sie. "Jeder würde sagen: 'Oh mein Gott, ich liebe dich in dieser Serie. Aber was machst du hier?'" Diese Erlebnisse hätten ihr zu schaffen gemacht. Guerrero gehörte von 2013 bis 2017 fest zum Ensemble der Erfolgsserie, die 2019 endete.

27 Dollar an Tantiemen

Und sie war offenbar nicht die einzige Schauspielerin, die finanziell nicht angemessen an den Einspielergebnissen der Show beteiligt war. Der "New Yorker" sprach mit insgesamt zehn Schauspieler:innen, die Ähnliches berichteten. Schon vor zwei Jahren postete Kimiko Glenn, die in "Orange Is The New Black" von Staffel zwei bis fünf die Rolle der Brook spielte, ein Dokument, aus dem hervorging, dass sie nur 27 US-Dollar an Tantiemen für ihre Auftritte bekam – als Anteil für Millionen von Streams.

In einem neueren Instagram-Video erzählte auch Glenn davon, dass sie und ihre Kolleginnen trotz des Erfolgs der Serie mit finanziellen Problemen zu kämpfen hatten. Einige hätten weiter in ihren Zweitjobs gearbeitet, während sie international bekannt gewesen seien und auf der Straße erkannt wurden. Die Schauspieler:innen hätten manchmal nicht einmal das Geld gehabt, um ein Taxi zum Dreh zu nehmen.

Zwar wurden die Rollen mit 900 US-Dollar pro Drehtag vergütet, erklärte Glenn auf Instagram, gedreht wurde ihr zufolge aber nur zweimal in zwei Wochen. Netto blieben davon laut Glenn etwa 450 Dollar übrig – was bei vier Drehtagen im Monat 1800 Dollar entsprach.

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Schauspieler streiken für bessere Bezahlung

Aktuell streiken die Mitglieder der Schauspielgewerkschaft SAG-AFTRA in den USA für bessere Bezahlung, nachdem Verhandlungen mit dem Verband der TV- und Filmstudios AMPTP zu keinem Ergebnis geführt hatten. Schon zuvor hatten auch die Drehbuchautoren die Arbeit niedergelegt. Es ist der erste Doppelstreik seit 60 Jahren – ein Ende ist nicht in Sicht. 

Der Streik soll vor allem die Situation von Statisten und Schauspielern in Nebenrollen verbessern, die oft nah am Existenzminimum liegen. Die Streikenden machen dafür unter anderem die die Marktherrschaft von Streamingdiensten wie Netflix und Amazon Prime Video verantwortlich, die nur sehr geringe Tantiemen ausschütten.

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