Als "William der Schreckliche" wird der britische Prinz William Arthur Philip Louis Windsor nur in die Geschichten seiner Kindermädchen, nicht jedoch in die Annalen der Geschichte eingehen. In jungen Jahren soll er ein echter Rabauke gewesen sein. Inzwischen ist der 21-Jährige weniger wild als früher, und das Herzrasen setzt heutzutage eher bei Mädchen im Teeniealter als bei seinen Lehrern, Betreuern und Leibwächtern ein.
Der älteste Sohn des englischen Kronprinzen und "König in der Warteschleife" Charles könnte, glaubt man immer wieder kehrenden Umfragen unter der britischen Bevölkerung, gleich anstelle seines Vaters die Nachfolge von Königin Elizabeth II. antreten. Legt die das Zepter erst aus der Hand, wenn Thronfolger Charles schon nah am Rentenalter ist, so ist diese Möglichkeit nicht einmal von der Hand zu weisen. Das Brechen von Traditionen ist dem jungen Prinzen in die Wiege gelegt - er war der erste Kronprinz im britischen Königshaus, der nicht im Palast, sondern in einem öffentlichen Krankenhaus geboren wurde.
Student William Wales
William selbst, von seinem Umfeld und der englischen Presse liebevoll "Wills" genannt, scheint gar nicht böse, wenn er noch ein paar Jahre in der zweiten Reihe verbringen darf. Nach dem Medienrummel um den Tod seiner Mutter, Lady Diana, hat sich Prinz Charles für seine Söhne viel Zurückhaltung von der englischen Presse ausbedungen. Zum Ausgleich gibt es einige ausführliche, organisierte Fototermine pro Jahr.
So kann Prinz William ein relativ unbehelligtes und normales Studentenleben an der schottischen Universität St. Andrews führen. Dort studiert er unter dem bodenständigen Namen "William Wales" Geografie und Kunstgeschichte. Den Wirbel um die Wahl seines Studienortes und die Tatsache, dass kurz nach dessen Bekanntwerden die Immatrikulationsrate in St. Andrews nach oben schnellte, kommentierte er trocken mit den Worten "Ich gehe hier nur zur Uni. Es ist ja nicht so, als ob ich heirate - auch wenn es sich manchmal so anfühlt."
Ein Hang zum Abenteuer
Dass er kein Prinz auf der Erbse ist, stellt William gerne immer wieder unter Beweis - zum Beispiel durch ausführliche Afrika-Besuche, ein Überlebenstraining im Dschungel von Belize oder sein 10-wöchiges Praktikum für eine Wohltätigkeitsorganisation in Chile. Prinz William liebt Sportarten wie Fußball, Rugby, Schwimmen, Polo und Reiten.
Die Feier zum 21. Geburtstag des Prinzen war ein Kostümfest mit dem Motto 'Jenseits von Afrika' - und sogar seine Großmutter, die Queen, erschien kostümiert. Wenn er mal Abwechslung braucht, lernt er Suaheli ("wegen meiner Liebe zu Afrika") oder geht einkaufen, bis der Kühlschrank überläuft. Kein Wunder, dass die Briten ihren charmanten, lockeren und gar nicht dünkelhaften Prinzen so sehr schätzen, dass er in Umfragen nach den beliebtesten Mitgliedern des Königshauses regelmäßig mit der Queen um den Spitzenplatz wetteifern kann.