Eigentlich war es der große Auftritt von Prinzessin Charlotte, doch Prinz George stahl ihr bei der Taufe am Sonntag die Show. Der erste Spross von Prinz William und Herzogin Catherine kam brav an der Hand seines Vaters zum Gottesdienst nach Sandringham. In knallroten Shorts, weißen Söckchen und einem bestickten Hemd sah der kleine Royal nicht nur sehr niedlich aus - er stärkte auch die Tradition.
Denn Papa Prinz William trug 1984 ein Outfit, das dem von George fast haargenau gleicht. Damals holte William sein frisch geborenes Brüderchen Harry im Krankenhaus ab. Es ist nicht das erste Mal, dass das Herzogpaar modisch zurückblickt. Auch für die Geburtstagsparade der Queen Mitte Juni wurde im Fotoalbum geblättert. George durfte im blauen Strampler auf Papas Arm winken - genau wie dieser es in den 80ern bei Prinz Charles durfte.
Prinzessin Lillifee ist eben kein echter Royal
Doch natürlich ist bei den "Cambridges" wie die Familie in der englischen Presse genannt wird, nichts zufällig. Durch die Wahl der Outfits beziehen sich die Royals immer wieder auf ihre eigene, traditionsreiche Geschichte zurück. Seht her, wir sind uns unserer Verantwortung bewusst, sagt das pompöse Taufkleid - eine Replika des Taufgewands von Queen Victorias erster Tochter. Hier wächst ein zukünftiger König heran, machen die schicken Polohemdchen klar.
Wichtig dabei: Die Kleidung muss klassisch und zeitlos sein. Prinzessin Charlotte wird man so schnell nicht im Prinzessin-Lillifee-Shirt oder mit Bob-der-Baumeister-Mütze sehen. Bunte Druckmotive, knallige Farben oder Plastik-Accessoires sind tabu. Stattdessen wird die royale Marke gestärkt, indem die gute alte Zeit herbei beschworen wird. Die Botschaft: Dank Kniestrümpfen und Hemden mit maritimen Motiven bewahren wir Kontinuität.

Auch Herzogin Kate macht vor der Retro-Offensive nicht Halt. Bestes Beispiel: Das hellblaue Tupfenkleid, das sie trug, als sie Prinz George 2013 erstmals der Öffentlichkeit präsentierte. Der 80er-Jahre-Charme des Outfits entsprach dem Vorbild von Prinzessin Diana, die ihren William in einem ähnlichen Dress nach Hause brachte. Kate gilt ebenso wie ihre verstorbene Schwiegermutter als Stil-Ikone. Was sie trägt, ist gewöhnlich schnell ausverkauft. Vor allem, weil die Herzogin darauf achtet, sich nicht nur mit teuren Designerkleidern einzudecken. Sondern auch mal im Flatterkleid von der Stange auftaucht, kleinere britische Designer fördert und Kleider mehr als einmal zu offiziellen Anlässen ausführt. Das wirkt bodenständig, kommt beim Volk gut an und ist deshalb - wie die Retro-Outfits - ziemlich clever.