Der Prinz ist es vermutlich gewohnt, dass ihm ein Kammerdiener morgens die Kleidung zurechtlegt. Noch vor ein paar Jahrzehnten war es durchaus normal, dass Mitglieder der königlichen Familie sogar angezogen wurden – "Downton Abbey" lässt grüßen. Spätestens seit seinem Umzug nach Los Angeles muss Harry auf derlei Sperenzchen verzichten. Prompt begehet er beim wichtigsten Interview seines Lebens einen fulminanten Kleider-Fauxpas. Oder doch nicht?
Prinz Harry trug im Gespräch mit Oprah Winfrey zu seinem hellgrauen Anzug Socken satt Strümpfe. Die Folge: Sobald er die Beine übereinanderschlug, war ein Stück weiße Wade zu sehen. Ein absolutes Mode-No-Go. In der Herrenmode gilt: Zu einem Anzug sollen Strümpfe farblich passend zur Hose getragen werden. An beides hielt sich Harry nicht.
Harry und die Sockenfrage
Nun gibt es drei Möglichkeiten: Erstens, Harry kennt sich mit Moderegeln nicht besonders gut aus. Das ist allerdings für ein Mitglied der britischen Königsfamilie sehr unwahrscheinlich. Auch seine sehr stilsichere Gattin – Herzogin Meghan trug ein dunkelblaues Kleid, unter dem ihr Babybauch hervorlugte - hätte ihn vermutlich darauf hinweisen können. Zweitens, es war ihm egal. Was vermessen wäre. Denn dieses Interview entscheidet über sein künftiges Leben.

Drittens, er trug die Socken mit voller Absicht. Die Aussage dahinter: Ich pfeife auf Konventionen und mache mein eigenes Ding. Genau das tun Meghan und Harry mit ihrem Skandalinterview ohnehin. Mit seiner Sockenwahl unterstreicht Harry das offenbar noch einmal. Es darf auch als Indiz dafür gewertet werden, dass Harry sich in seiner Wahlheimat USA pudelwohl fühlt. Strümpfe – die trägt in Los Angeles nun wirklich niemand.

Talkshowqueen Oprah Winfrey, der sonst eigentlich kein Detail entgeht, versäumte es leider, Harry nach seiner Sockenwahl zu fragen. Zu profan? Iwo, in dem Gespräch ging es auch um Hühner in Harry und Meghans Garten. Es ist die Kunst der US-Talkerin, seichte und brettschwere Themen zu mischen. Auch dieses Mal ist ihr das gelungen. Nur mit Socken hatte sie es nicht.