Der wegen Kindesmissbrauchs angeklagte Popstar Michael Jackson wird nicht mehr von seinen bisherigen Anwälten, Mark Geragos und Benjamin Brafman, vertreten. "Mark Geragos und ich sind zurückgetreten - oder wie das Jackson-Lager es nennt, ersetzt worden", wurde Brafman von der Online-Ausgabe der "New York Times" zitiert. Dem New Yorker Anwalt zufolge hätten sich Meinungsverschiedenheiten zwischen ihnen und Jacksons Familie und anderen Beratern des Popstar seit Wochen verschärft. Einzelheiten wollte er aber nicht nennen. Gerüchten zufolge gab es massiven Streit über die geplante Verteidigungsstrategie.
Mesereau soll Verteidigung übernehmen
Nach Medienberichten will sich der Sänger zukünftig von dem Anwalt Thomas Mesereau vertreten lassen. Mesereau hatte zuletzt für den wegen Mordes angeklagten Schauspieler Robert Blake gearbeitet, aber im Februar die Verteidigung abgegeben. Er soll Jackson jetzt in Orlando (US-Staat Florida) besucht haben, wo sich der Sänger mit seinen Kindern in der Villa eines befreundeten Geschäftsmannes vorübergehend aufhält.
Entscheidung über Prozess
Jackson war am vergangenen Donnerstag von einer Geschworenen-Jury in Santa Barbara (Kalifornien) wegen Kindesmissbrauchs angeklagt worden. Der Sänger muss voraussichtlich am 30. April erneut vor Gericht erscheinen, um zu den Vorwürfen Stellung zu nehmen. Die Grand Jury hatte knapp zwei Wochen hinter geschlossenen Türen getagt. Dabei sollte das Gremium aus 19 Bürgern prüfen, ob genügend Gründe für einen Prozess gegen Jackson vorliegen. Einzelheiten ihrer Entscheidung wurden bis jetzt nicht bekannt.
Schwere Vorwürfe gegen Jackson
Die Staatsanwaltschaft wirft Jackson vor, im Frühjahr 2003 einen damals 12-jährigen Jungen sieben Mal sexuell missbraucht und ihn in zwei Fällen unter Alkohol gesetzt zu haben. Jackson hat seit seiner Festnahme im November jede Schuld von sich gewiesen. Er ist gegen eine Kaution von drei Millionen Dollar auf freiem Fuß.