"Momo"-Darstellerin Radost Bokel nach Attacke im Supermarkt: "Ich mache mir täglich Sorgen"

"Momo"-Darstellerin Radost Bokel
"Momo"-Darstellerin Radost Bokel 
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Schauspielerin Radost Bokel und ihr Sohn wurden in einem hessischen Supermarkt rassistisch beschimpft. Es sei nicht der erste Angriff dieser Art gewesen, sagte die 41-Jährige nun in einem Interview.

In der vergangenen Woche machte Schauspielerin Radost Bokel in einem Facebook-Posting öffentlich, dass sie und ihr siebenjähriger Sohn Tyler in einem hessischen Supermarkt rassistisch beschimpft wurden. Der Junge hatte sich ein Nougatcroissant aus der Selbstbedienungstheke genommen und direkt hineingebissen. Daraufhin herrschte eine andere Kundin Bokel an und bezeichnete sie als "Kanakenschlampe". Dann habe die Unbekannte noch Sätze wie "Das muss bezahlt werden" und "Es ist nicht alles umsonst in Deutschland" folgen lassen. Schließlich zeigte sie Bokel sogar den Hitlergruß.

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Radost Bokel will Stärke und Haltung zeigen

Wenige Tage nach dem Vorfall im Supermarkt postete die Schauspielerin auf ihrer Facebookseite eine Nachricht eines Users, der sie als "schmierige Balkanesen-Nutte" und ihren Sohn als "Nigger-Balg" bezeichnete. Mit dem Veröffentlichen dieser Nachricht wolle sie ihre Fans ermutigen, den Mund auf und Unrecht öffentlich zu machen, schrieb die Schauspielerin.In einem Interview mit der Zeitschrift "Closer" sagte Bokel nun, dass sie und ihr Sohn derlei rassistische Attacken bereits öfter erleben mussten. "Das passiert uns hier und da leider immer mal wieder. Mich persönlich trifft man damit gar nicht, aber wenn es gegen meinen lieben und höflichen Sohn geht, dann tut mir das schon weh."

Radost Bokels Sohn wurde in der Schule diskriminiert

Nach den Beschimpfungen im Supermarkt habe sie sich mit ihrem Kind zu Hause eine Stunde hinsetzen und erklären müssen, was Nazis sind und wer Hitler war. "Nichts, was man einem unbeschwerten Siebenjährigen unbedingt vermitteln möchte", sagte die Schauspielerin.

Ihr Sohn sei auch schon in der Schule wegen seiner Hautfarbe diskriminiert worden. Vater des Jungen ist der US-Sänger Tyler Woods, von dem sich Bokel 2015 nach sieben Jahren Ehe scheiden ließ. "Ich weiß, dass ich nicht immer dabei sein kann, wenn es Ärger gibt", sagt die 41-Jährige. "Ich muss schon zugeben: Ich mache mir deswegen in letzter Zeit wieder täglich Sorgen. Dennoch hoffe ich, dass sich die politisch aufgeheizte Stimmung im Land bald wieder legt." 

Radost Bokel als Momo
Als Neunjährige spielte Radost Bokel in der Verfilmung des Michael-Ende-Romans "Momo"
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jum

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