Boris Becker kehrt Deutschland den Rücken und zieht in die Schweiz. Sein Manager Hans-Dieter Cleven erklärte in München, der Tennisstar werde seinen Wohnsitz in den schweizerischen Kanton Zug verlagern, wo neben einer hohen Lebensqualität "eine vernünftige Steuerbelastung" garantiert sei. Cleven und Becker erklärten zugleich, dass sie ihre Unternehmungen in der Sportvermarktung zu einer neuen Kommanditgesellschaft "Boris Becker und Co" mit Sitz in Zug zusammengeschlossen hätten.
"Es ist doch kein Zufall, dass auch deutsche Sportstars wie Michael Schumacher und Jan Ullrich die Schweiz als Wohnort gewählt haben", sagte Cleven einer Presseerklärung von Beckers PR-Agentur LübMedia zufolge.
"Werde Deutschland weiter die Treue halten"
Becker selbst sagte demzufolge, er freue sich auf ein Leben bei den Eidgenossen: "Freunde haben mir die Vorzüge dieses Landes in höchsten Tönen gepriesen", betonte er, "natürlich aber werde ich weiter Deutschland die Treue halten", fügte er hinzu.
Bisher kein Glück im Ausland
Sein früherer Auslandswohnsitz hatte Becker jedoch bereits erheblichen Ärger mit Fiskus und Justiz eingebracht. Im vergangenen Oktober verurteilte ihn das Landgericht München wegen Steuerhinterziehung zu zwei Jahren Freiheitsstrafe auf Bewährung, 300.000 Euro Geldstrafe und 200.000 Euro Zahlungen an gemeinnützige Einrichtungen, nachdem sich herausstellte, dass er seinen Hauptwohnsitz nur zum Schein in der Steueroase Monaco geführt hatte. Bereits während des Strafprozesses hatte er 3,1 Millionen Euro Steuern nachgezahlt.
Seit der Trennung von seiner Frau Barbara hatte Becker in einem Münchner Luxushotel gewohnt.