Therapeutin analysiert Einmaliger Ausrutscher oder Serien-Fremdgänger? Drei charakteristische Merkmale verraten es

Fremdgehen
War es ein einmaliger Ausrutscher oder ist der Partner ein notorischer Fremdgänger?
© IMAGO / Zoonar
Einmaliges Fremdgehen kann in Windeseile eine jahrelange Beziehung zerstören, muss aber nicht so sein. Fast zur Garantie wird die Trennung bei Serien-Fremdgängern – doch woran erkennt man, mit wem man es zu tun hat?

Ist es nur der bekannte Ausrutscher, der so gut wie immer mit dem Nebensatz "Ich habe zu viel getrunken und wusste nicht mehr, was ich tue" präsentiert wird, oder handelt es sich beim Gegenüber um einen Serientäter? 

Die Therapeutin Jourdan Travers hat sich in dem Magazin "Psychology Today" mit den Unterschieden der Persönlichkeitsstrukturen eines "normalen" und eines notorischen Fremdgängers auseinandergesetzt. Bei der Analyse der Expertin kristallisierten sich drei Merkmale heraus, die häufig bei notorischen Fremdgängern wiederzufinden sind. 

3 charakterliche Merkmale begünstigen das Fremdgehen in Serie

Ungelöste Probleme in der Vergangenheit
Ein notorischer Fremdgänger trägt öfter gravierende Wunden und Narben aus der Vergangenheit in sich. Traumatische Erlebnisse, dysfunktionale Familienstrukturen oder die Angst vorm Verlassenwerden sind die häufigsten. Meist führen solch prägende Lebensmomente zu Gefühlen der Unzulänglichkeit, einem geringen Selbstwertgefühl oder einer tief sitzenden Angst vor Ablehnung. Was hat das alles mit Serienbetrug zu tun? Durch die Aufmerksamkeit und das Begehren vieler verschiedener Menschen versucht der Serien-Betrüger häufig, sein eigenes Selbstwertgefühl aufzupolieren. Auch das Erobern einer fremden Person spielt hierbei eine Rolle, denn das Adrenalin beim Dating lenkt von dem eigenen Inneren ab.

Angst vor Einsamkeit
Klingt paradox, denn so kann man als Serien-Fremdgänger schneller, als man gucken kann, die eigene Beziehung zerstören. Doch psychologisch betrachtet, kann die Angst vor der Einsamkeit ein Grund für ewiges Fremdgehen sein. Menschen, die Bindungsangst und Verlustangst empfinden, neigen laut einer Studie von 2021, die bei "Personality and Individual Differences" erschien, dazu, häufiger fremdzugehen. In Beziehungen wirken Menschen mit diesem Problem häufig emotional distanziert, so "verstecken" sie ihre Verletzlichkeit. Je weniger emotional der Umgang in der Beziehung ist, desto unwahrscheinlicher ist es, dass man sich mit den eigenen Unzulänglichkeiten auseinandersetzen muss. Das Fremdgehen vermittelt dieser Personengruppe ein Machtgefühl und die nicht vorhandene emotionale Bindung schützt sie vor der Angst des Verlusts. 

Impulsivität
Impulsivität und mangelndes Selbstbewusstsein ist eine häufige in Kombination für den Betrug am Partner. Eine Studie aus dem Jahr 2018 ergab, dass Menschen mit diesen Eigenschaften auch eine höhere Toleranz gegenüber dem Fremdgehen haben. Der Hauptbeweggrund: Sie sind immer auf der Suche nach Nervenkitzel, Aufregung und Anerkennung in zwischenmenschlichen Beziehungen und nur schwer in der Lage, dieses Gefühl aus sich selbst heraus zu entwickeln.

Hinter all den Beweggründen für Serien-Fremdgänger verbirgt sich aber auch der Adrenalin-Kick, den geheime Affären und verbotene Beziehungen mit sich bringen. Ist erst einmal das Eis gebrochen, scheint der Weg zum Vollzeit-Fremdgänger häufig geebnet. Wie heißt es doch so schön, "Ist der Ruf erst ruiniert, lebt sich's gänzlich ungeniert ..."

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