Ein bisschen Retro, ein bisschen Provokation, aber vor allem viel Gedränge haben in diesem Jahr die Alta-Moda-Tage in Rom charakterisiert. Raffaella Curiel zeigte am Dienstag im Rathaus auf dem Kapitolshügel ihre Hommage an die Mode des 18. Jahrhunderts und auch die Designerin Marella Ferrara hat sich bei ihrer Sommerkollektion von sizilianischen Adelsfamilien vergangener Jahrhunderte inspirieren lassen. Viel Spitze, aber auch Korallen und Perlmutt standen im Mittelpunkt der Modenschau, ebenso wie Ethno- Schmuck im Oriental-Look.
Barbie mit Sprengstoff-Gürtel
Unterdessen hat Altmeister Fausto Sarli seinen Streit mit dem Präsidenten der Alta-Moda-Schauen - Stefano Dominella beigelegt. Sarli war wütend, weil sich wegen fehlgeschlagener Organisation weit mehr Gäste zu seinem Defilee versammelt hatten, als in den Saal passten. Es kam zu Schubserein und Gedränge, viele Stammgäste des Couturiers schafften es gar nicht, in Reichweite des Laufstegs zu gelangen. Sarli drohte daraufhin, nie wieder an den römischen Modetagen teilzunehmen. Jetzt kündigte er an, im Sommer eine eigene, von den Organisatoren unabhängige Modenschau organisieren zu wollen.
Wie immer gab es auch Provokationen in der Ewigen Stadt, so zuletzt die Kreationen von Patrizia Pieroni, die eine "Barbie- Kamikaze" mit imitiertem Sprengstoff-Gürtel über den Laufsteg schickte. Das Model trug gleichzeitig einen Heiligenkranz - "Zeichen für das kämpferische und engelhafte Wesen einer Frau", erklärte Pieroni. Viel Eleganz der 50er Jahre präsentierte Camillo Bona, der seine Kollektion am Stil von Audrey Hepburn, Ava Gardner und Jaqueline Kennedy orientiert hatte. Ganz in Weiß-Beige, Rot und Gelb zeigten sich die Diven. Zum Abschluss der viertägigen Schauen wollte am Abend Renato Balestra seine neuesten Entwürfe zeigen.