
"Vanilla Girls"
In den Medien wurde wohl kaum ein Mikro-Trend häufiger kritisch diskutiert als die "Vanilla Girls", die in der kuscheligen Zurückgezogenheit ihres mit Trockenblumen und Seide dekorierten Zuhauses leben. Laut dem "Urban Dictionary" ist ein "Vanilla Girl" das "moderne Mädchen von nebenan": feminin, weich und mühelos schön. Modisch stehen gedeckte Pastell-Farben von Sand über Perlmutt bis hin zu Creme im Vordergrund. Die Kleidungsstücke selbst sind zwar schlicht – Zopfpullover, Hemd-Blusen, Kleider aus Strick – sollten aber trotzdem von Luxus-Label stammen. Ähnlich unaufgeregt wie der Style ist das Leben des "Vanilla Girl": Pilates, Yoga, Tagebuch schreiben, Flat Whites trinken. Die größte Kritik an der Ästhetik lautet, dass sie normschöne, weiße und blonde Frauen in den Vordergrund rückt und alle anderen Frauen dementsprechend ausschließt. Ähnliches gilt für Mikro-Trends wie "Coastal Grandmother", "That Girl" oder "Quiet Luxury", die alle ähnliche Stilrichtungen bewerben. Im Grunde handele es sich immer um die gleiche Mode, die wöchentlich mit einem neuen Namen versehen wird, um die Klamotten und Accessoire wieder neu vermarkten zu können, kritisiert eine TikTok-Nutzerin.
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