Die "Kiki Challenge", bei der Menschen aus fahrenden Autos gesprungen sind, die "Bird Box Callenge", bei der Menschen blind Auto gefahren sind, und nicht zu vergessen die "Tide Pod Challenge", bei der meist junge Menschen Waschmaschinentabs gegessen haben. Schon viel zu lange ist es her, dass sich Jugendliche wieder mal etwas Dummes ausgedacht haben ... aber siehe da, die nächste super Challenge ist schon am Start! Früher rollten wir noch mit den Augen, wenn unsere Eltern fragten: "Wenn deine Freunde von der Brücke springen, machst du es dann auch?!" Heute sollten sie sich besser hüten, solche Worte in den Mund zu nehmen, denn die Gefahr ist groß, das social-media-affine, junge Menschen darin sofort Potential für eine neue Challenge sehen: die "Bridge-Jumping-Challenge". Gott bewahre.
Die "Shell On Challenge"
Der neueste dumme Trend kommt diesmal aus der Welt von Snapchat: Die "Shell On Challenge". Es hat wieder mit Essen zu tun, es ist wieder potentiell gesundheitsgefährdend, und es ist, wir wiederholen uns da gerne, einfach nur dumm. Die Herausforderung: Lebensmittel mit Schale essen. Dabei filmen sich die Leute und stellen das Ergebnis auf Snapchat, Instagram und Co., oft versehen mit der Frage: "With or without shell?" (deutsch: "Mit oder ohne Schale?")
Diese unerfahrenen Menschen, deren Gehirne sich wohl noch nicht vollständig entwickelt haben, essen dann zum Beispiel eine Banane mit Schale, ein Ei mit Schale, oder auch verpackte Lebensmitte wie eine Papp-Cornflakespackung, ihr mitgebrachtes Sandwich, inklusive Plastiktüte, oder auch in den in Plastik verpackten Minikuchen. Pappe! PLASTIK! Wir benutzen diese Phrase wirklich nicht gerne, aber "die Jugend von heute" isst Plastik! Früher haben wir à la Joko und Klaas „Wenn ich du wäre ...“ gespielt und so unsere Freunde herausgefordert. Oder noch früher vielleicht Wahrheit oder Pflicht gespielt, bis daraus die eine oder andere Dummheit hervorging. Das streiten wir keinesfalls ab. Der Unterschied ist allerdings, dass, wann immer früher ein Freund eine dumme "Challenge" machen musste, die anderen gelacht oder ihm einen witzigen Spitznamen verpasst haben, unter dem er sein Leben lang zu leiden drohte – und vorbei war der Spaß. Telefonstreiche zum Beispiel: Wir riefen bei irgendeiner 0800–Nummer an, lachten, wiederholten das Ganze dann vielleicht ein bis zwei Mal, und im schlimmsten Fall gingen wir damit den Angerufenen auf die Nerven. Heute macht einer etwas Dummes UND Gefährliches und alle Anderen machen es, dank der Verbreitung über die sozialen Medien, nach. Dabei muss es immer krasser, immer extremer sein.
Alles für den Fame
Natürlich haben Ärzte vor der "Tide Pod Challenge" gewarnt, natürlich hat sich Netflix von der "Bird Box Challenge" distanziert, und natürlich warnen auch bei der "Shell On Challenge" wieder die Mediziner. Als hätten wir nicht schon genug Mikroplastik in uns! Also warum zur Hölle machen die das?! Fame. Internet-Challenges sind eine gute Möglichkeit, sich ein bisschen Internet-Prominenz zu verschaffen – so sehen es wohl viele der Plastikfresser. Wollt ihr mit eurer Langeweile nicht etwas Sinnvolleres anfangen? Geht auf die "Fridays for Future"-Demos oder sammelt Müll an Stränden und macht ein vorher/nachher Bild – oder noch besser: Passt doch bitte in Biologie etwas besser auf. Und, bitte, springt nicht von Brücken!