Das Gewissen
Harald Lemke ist Philosoph und Ernährungsethiker.
Kaum eine Fischart ist derart gefährdet. Wer den Thunfisch schützen will, sollte ihn gar nicht essen. Einzelne Projekte versuchen, ihn zu züchten, weil er aber viel Raum und Bewegung braucht, funktioniert das nicht. Ein anderes Problem: der Beifang. In den riesigen Fangnetzen werden Delfine und unzählige andere Fische mitgetötet. Das MSC-Siegel bescheinigt zumindest gute Fangmethoden. Am schonendsten ist laut WWF die Kleinfischerei. Die Umweltorganisation unterstützt deshalb Projekte, die nur mit Handleinen fischen.
Die Gesundheit
Dr. Christina Steinbach ist Ernährungswissenschaftlerin.
Der beste Fisch, den man essen kann! Thunfisch hat einen hohen Anteil an mehrfach ungesättigten Fettsäuren, zum Beispiel Omega-3. Dazu enthält Thunfisch Öle wie EPA und DPH, die antientzündlich wirken und den sogenannten "freien Radikalen" im Körper etwas entgegensetzen. Das sind gespaltene Sauerstoffatome, die sich an Hautzellen kleben und etwa für Falten sorgen. Wer keinen Fisch mag, kann genug ungesättigte Fettsäuren aufnehmen, indem er Leinöl isst, etwa im Salat.
Der Geschmack
Sven Nöthel ist Küchenchef im Restaurant Am Kamin:
Thunfisch ähnelt wegen seiner Konsistenz am ehesten Fleisch. Dazu schmeckt er nicht so fischig wie andere Meerestiere. Am besten passt er zu säurebetonten Produkten wie Limette. Ganz wichtig: Nie durchbraten, sonst wird er zu trocken. Er sollte innen rosa sein. Aus Dosenthunfisch lässt sich eine gute Creme machen: mit Rosmarin, Kapern und Zwiebeln mischen.

Dieser Artikel ist erstmals in der NEON-Ausgabe 08/2017 erschienen.