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Dating Manchmal müssen sich Frauen fragen: "Bin ich überqualifiziert für den Singlemarkt?!"

Gleichberechtigung beim Dating
Warum können Frauen beim Dating überqualifiziert sein – Männer aber nicht?
© Emma Innocenti / Getty Images
Es gibt ziemlich viele Ähnlichkeiten zwischen dem Single- und dem Arbeitsmarkt, findet unsere Community-Autorin. Warum Frauen beim Dating scheinbar überqualifiziert sein können – aber Männer nicht.
Von NEON-Community-Mitglied Arin Jaafar

Dr. Eckart von Hirschhausen sagte mal: "Der Singlemarkt ist wie der Arbeitsmarkt." In Anbetracht der Tatsachen stimmt es auch irgendwie. Was die Bewerbung für den Arbeitsmarkt ist, ist das Flirten für den Singlemarkt. Das erste Date ähnelt meistens einem Bewerbungsgespräch und die Beziehung entwickelt sich nach vielen Jahren zu einem Arbeitsverhältnis. Falls man jedoch keine Beziehung hat und gar nicht erst danach suchen möchte, wird man von der Gesellschaft genauso angesehen, wie ein Langzeitarbeitsloser. Ob man nun keinen Job hat, weil man zu faul ist oder einfach nur zu überqualifiziert ist, interessiert kaum jemanden. Genauso ist es auch auf dem Singlemarkt. 

Fehlende Gleichberechtigung

Es scheint, dass man heutzutage als Frau zu überqualifiziert sein kann, um einen Partner zu finden. Denn sowohl auf dem Arbeitsmarkt als auch auf dem Singlemarkt gibt es keine Gleichberechtigung. Der einzige Unterschied zwischen beiden ist, dass ein Mann für den Singlemarkt nie zu überqualifiziert sein kann. Im Gegenteil. Während Frauen ständig Partner suchen, die auf ihrer Augenhöhe sind, möchten die Männer lieber Frauen haben, die es nicht sind. Umso hilfsbedürftiger, unselbstständiger und unerfahrener die Frau ist, desto attraktiver wirkt sie auf viele Männer. Es scheint, als müsste eine Frau sich immer entscheiden zwischen ihrem privaten oder beruflichen Erfolg. Diese beiden Erfolgskurven scheinen bei Frauen immer antiproportional zu sein.

Die perfekte Frau und der perfekte Mann

Normalerweise gelten für den Arbeitsmarkt und für den Singlemarkt ähnliche Anforderungen: Selbstständigkeit, Empathie, Toleranz und ein attraktives Aussehen. Aber die Realität sieht etwas anderes aus. Die Frau muss all das haben und sogar darüber hinaus. Eine Frau muss: immer top gestylt sein, ihren Haushalt führen können, die Kinder erziehen, ihren Job gewissenhaft erledigen (doch dabei nicht den Ehemann oder ihre Familie vernachlässigen) und zugleich eine leidenschaftliche Liebhaberin im Bett sein. All das soll sie am besten noch tun, ohne sich dabei zu beschweren oder Hilfe zu erwarten. So sieht die perfekte Frau für die Gesellschaft aus. Der Mann hingegen hat exakt nur zwei Aufgaben zu erledigen:  Er sollte die Familie ernähren können und im Stande sein, eine Familie überhaupt gründen zu können. Das war's! 

Doch eins möchte ich hier klar betonen: Nicht die Männer erwarten, dass eine Frau all das können muss, sondern die Mehrheit der älteren Frauengenerationen. Der größte Feind einer Frau, ist nicht ein Mann sondern meistens eine andere Frau. Weshalb ich auf diese Theorie komme? Ganz einfach: Frau bewerten sich immer untereinander. Wenn ein Mann sich mit einem anderen Mann trifft, denkt er sich meistens lediglich nur "Gefällt mir" oder "Gefällt mir nicht". Während hingegen eine Frau, wenn sie auf eine Fremde trifft, sofort anfängt, die andere Frau von oben bis unten abzuscannen.

Brauchen Frauen keine Männer mehr?

Frauen, die sich selbst weitergebildet, einen gut gezahlten Job haben und selbstbewusst sind, werden von der Gesellschaft angesehen, als wären sie "unzähmbar" oder viel zu anspruchsvoll. Daher raten ältere Frauen jüngeren Frauengenerationen oft, dass sie sich naiv stellen sollen, aber intelligent handeln müssen, um einen Mann zu bekommen. Einem Mann hingegen würde man sowas nie raten. Doch nicht alle Frauen möchten diesen Deal eingehen. Wir leben in einer Welt, in der wir uns alles bestellen und liefern können, egal wann und wohin wir wollen. Selbst zum Kinderkriegen muss man heutzutage nicht verheiratet sein oder gar einen festen Partner haben. Alleinstehende Mütter gibt es mittlerweile wie Sand am Meer. Doch ist das die richtige Konsequenz? 

Frauen haben vor mehr als 200 Jahren mit der Emanzipation begonnen. Doch leider haben sie dabei vergessen, den Mann mit zu emanzipieren. Während bei den Frauen die Verantwortung und die Ansprüche gestiegen sind, wird vom Mann noch das Gleiche erwartet wie vor 200 Jahren. Daher wirkt es so, als wären viele Frauen, die sich emanzipiert haben zu überqualifiziert für den Singlemarkt. Die Wahrheit ist jedoch, dass die Männer sich nicht so weiterentwickelt haben wie die Frauen. 

Obwohl wir alle Möglichkeiten dieser Welt haben, alles zu verändern was wir wollen, möchten viele Menschen das Bild vom klassischen Mann und der klassischen Frau nicht ändern, obwohl alles rund um uns sich bereits längst verändert hat.

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