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UBS-Bericht Arbeit und Sparsamkeit statt Avocado-Toast? Wie Millennials wirklich mit Geld umgehen

Investment-Umfrage unter Millennials
Wie investieren Millennials ihr Geld?
© Sharon McCutcheon / Unsplash
Die Generation der Millennials wird gern als verweichlicht, selbstbezogen und Avocado-verrückt betitelt – doch ein Bericht von UBS beweist: Millennials sind viel besser als ihr Ruf, besonders was hartes Arbeiten und Geld anlegen betrifft.

Millennials werden gern auch als "Snowflakes" bezeichnet: verweichlicht, naiv, nur auf sich selbst konzentriert – und sie halten sich für so einzigartig und zerbrechlich wie eine Schneeflocke. Achja, und dann wäre da ja noch die Sache mit den Avocados. Es gibt Menschen, die behaupten, die zwischen 1980 und 2000 geborene Generation hätte nur kein Geld für ein Haus und eine Familie, weil sie ihr ganzes Erspartes für Avocado-Toasts zum Fenster raus schmeißen. (Den ganzen Artikel zu dieser eigensinnigen Theorie findet ihr hier.)

Ein aktueller Bericht der Schweizer Großbank UBS hat jetzt ermittelt, wie die "Snowflakes", also die zukünftige Kauf- und Investment-Kraft, ihr Geld angelegen. Mit überraschenden Ergebnissen für die, die meinen, die Generation sei ausschließlich mit sich selbst beschäftigt und hätte keine Lust auf harte Arbeit. Im Gegensatz zur Generation X (heute zwischen 37 und 48 Jahre alt) sind sie mehr darauf bedacht, für ihren Erfolg hart zu arbeiten (69 Prozent gegen 51 Prozent).

UBS-Bericht: Arbeit und Sparsamkeit statt Avocado-Toast? Wie Millennials wirklich mit Geld umgehen

Die meisten Millennial-Klischees bestätigt die Umfrage nicht

Andere interessante Ergebnisse der Befragung von über 1000 US-amerikanischen Millennials sind:

  • Die meisten haben Angst davor, nicht genügend Rücklagen für die Rente zu haben (39 Prozent). Danach folgt die Angst vor der (auch finanziellen) Verantwortung für die Eltern, wenn sie alt sind (30 Prozent).
  • Sie sind konservativer bei der Risiko-Geldanlage als die Generation X.
  • Erfolg ist für sie bei privaten Beziehungen zu Partner, Freunden und Familie am wichtigsten (39 Prozent). Danach folgt Zufriedenheit im Leben (30 Prozent) und dann erst die Finanzen (24 Prozent).
  • Sie sparen lieber, als Geld zu investieren.
  • Im Gegensatz zu den Generationen Zweiter Weltkrieg, Babyboomers und Gen X fühlen sie sich weniger erfolgreich (nur 39 Prozent).
  • Sie haben weniger Vertrauen in Langzeit-Investments als Nicht-Millennials (28 Prozent gegen 52 Prozent).
  • Nicht-Millennials würden zusätzliches Geld direkt in Aktien investieren (33 Prozent) –Millennials eher ihre Schulden abbezahlen (42 Prozent).
  • Die drei vorherigen Generationen geben an, mindestens zwei Millionen Dollar zusätzlich zu brauchen, um glücklicher zu sein – bei den Millennials sind es nur eine Million Dollar.
  • Im Gegensatz zu Nicht-Millennials vertrauen sie weniger einem Finanzberater (14 Prozent) sondern eher ihren Eltern (41 Prozent). Beide Generationen vertrauen aber auch ihrem Partner bei Investment-Fragen (62 Prozent Millennials, 55 Prozent Nicht-Millennials).

Liest man sich die Ergebnisse durch, zeichnet sich schnell ein anderes Bild von den Millennials: bescheiden, auf Familie und Freunde bedacht, vorsichtig, ehrgeizig – und doch haben sie Angst vor der Zukunft. Das klingt eher nicht verwöhnt und selbstbezogen, oder?

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Quellen: UBS Investor Watch

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