Der Stadtteil Barra da Tijuca im Westen Rio de Janeiros. Das Zentrum der Olympischen Spiele 2016. Um hier zu wohnen, braucht es vor allem eins: jede Menge Geld. Die Kaufpreise für Immobilien liegen größtenteils im sieben- bis achtstelligen Bereich. Gerade die Lage am Strand macht die Apartments und Häuser so teuer.
Doch nicht für Marcio Mizael Matolias. Der 44-Jährige lebt in einem Schloss am Meer und zahlt keinen Cent. Der Grund: Es besteht aus Sand. "Ich bin in der Bucht von Guanabara aufgewachsen und habe immer am Strand gelebt", sagte er dem britischen "Mirror". "Menschen zahlen exorbitant hohe Mieten, wenn sie nah am Wasser leben wollen, aber ich habe keine Rechnungen zu zahlen und habe ein gutes Leben."
"Es macht mir eher Angst, in einem Haus zu leben"
Seit mittlerweile 22 Jahren lebt der "König", wie er von Freunden und Nachbarn genannt wird, in einer Sandburg auf wenigen Quadratmetern am Meer. Matolias reiche das an Platz, sagt er. "Es macht mir eher Angst, in einem Haus zu leben. Alles ist so ordentlich."
Frau und Kinder hat er keine – dafür jede Menge Bücher. Sie sind auch der Grund, warum der Brasilianer in einem Haus aus Sand lebt. Als er noch jünger war, gab ihm ein Freund einmal ein Buch über den spanischen Architekten Antoni Gaudi. Matolias fing an, ähnliche Gebäude aus Sand nachzubauen. Irgendwann begann er, in seinen Bauten zu schlafen. "Ich mag dieses flüchtige Leben", sagte er dem "Mirror". "Ich bin nicht so besessen wie andere Leute, die sagen: 'Das gehört mir. Das ist meins.'"
Das einzige Problem sei die Hitze in Rio de Janeiro
Sein Leben sei so ein bisschen wie das eines Einsiedlerkrebses. "Wenn meine Burg zusammenfallen sollte, dann suche ich mir einfach einen anderen Platz am Strand und errichte dort eine neue Burg", so Matolias. Damit das aber nicht passiert, bewässert er ständig die Türme seines Schlosses.
Lediglich die Temperaturen würden ihm manchmal Probleme machen, sagt er. "Der Sand hält die ganze Hitze, deshalb kann ich nachts manchmal nicht schlafen. Dann übernachte ich meistens bei einem Freund." Die meisten Nächte aber verbringt er in einem Schlafsack in seiner Sandburg.
